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sung des Stärkmehls aus dem mehligen Korn des Malzes und
zugleich Wirkung des Diastas auf das zu Dextrin aufgelöste
Stärkmehl ein, es wird in Gummi und Zucker verwandelt. Diese
Wirkung dauert aber nur durch den Zeitraum, welcher zur Er
hitzung der Maische von 50 bis 60° R. nothwendig ist, mithin
einige (10) Minuten; so wie die Temperatur höher steigt und den
Siedepunkt erreicht, findet vollständige Vernichtung der zucker
bildenden Kraft des in dieser Maischportion enthaltenen Diastas
Statt, und dadurch wird die weitere Zuckerbildung in dem ge
kochten Antheil der Maische (Dick- oder Lautermaische), so
lange sie in der Braupfanne kocht, gehindert; das in dieser
Maischportion aufgelöste Albumin wird zum Gerinnen gebracht und
ausgeschieden; aus den Hülsen des Malzes wird durch das Kochen
etwas Färbestoff aufgenommen und dadurch die Würze dunkler
gefärbt. Welchen Einfluss dieses Kochen bebrochener Maiseh-
antheile auf die übrigen Proteinstoffe im Malzschrote nimmt, und
ob sich davon mehr oder weniger dadurch in der Flüssigkeit
aufgelöst, ist noch nicht ermittelt. Dieser Vorgang findet bei jeder
Dickmaischkochung, so wie auch mit Ausnahme des letzten Um
standes bei dem Kochen der Lautermaische Statt. Da jedoch
nicht die ganze Maische, sondern nur bebroehene Antheile der
selben gekocht werden, so bleibt im Maischbottich immer noch
ein Antheil ungekochter Maische zurück, worin sich noch wirk
sames Diastas befindet, welches erfahrungsmässig hinreicht, eine
vollkommene Gummi- oder Zuckerbildung zu bewirken. Indem
die kochenden Antheile der Maischen wieder in den im Maisch
bottich verbliebenen grösseren Theil der Maische zurückgebracht
werden, wird dadurch eine entsprechende Erhöhung der Tempe
ratur der ganzen Maische bewirkt, so dass sie nach jeder Dick
maischkochung (und Lautermaischkochung) um ein Beträchtliches
steigt und zuletzt jene von circa 60° R. Temperatur er
reicht. Bei dieser Temperaturszunahme der ganzen, im Maisch
bottich befindlichen Maische innerhalb der Temperatursgränzen
von 50 bis 60° R, findet vollständige Auflösung des Stärkmehls
aus dem mehligen Korn des Malzschrotes, und zwar auch jenes
Antheils desselben, welches in den Dickmaischen nicht in die
Braupfanne gebracht und gekocht wurde, und endlich auch Ver
vollständigung der Zuckerbildung Statt, welche nun, da die Maische
der Ruhe überlassen wird, ihren ungestörten Verlauf nimmt.