44
Bei dem Kochen bebrochener Antheile der Dickmaische tritt
daher Auflösung des mehligen Korns des Malzschrotes und theil-
weise Zuckerbildung schon in der Braupfanne ein, und indem
diese gekochten Maischantheile immer wieder in die Maische im
Maischbottich zurückgebracht werden, wird die Temperatur der
ganzen Maische endlich auf 60° R. gebracht und dadurch die
Auflösung und Zuckerbildung vollendet. Diese Erhöhung der
Temperatur der ganzen Maische auf 60° R. ist der
hauptsächlichste Zweck bei jenen Kochungen der Maisch
antheile, und es kann derselbe mit beträchtlicher Er
sparnis auf eine viel einfachere Art erreicht werden.
Man glaubt durch die Kochungen der Dickmaischantheile eine
vollständigere Auflösung des mehligen Korns zu erzielen; allein
das mehlige Korn aus gut zubereitetem Malze löst sich auch
ohne Kochung und bei 60° R. schon vollständig auf, und das,
was man von schlecht zubereitetem Malze etwa mehr erhält, ist
so unbedeutend, dass es den grossem Aufwand bei der Extrac
tion durch Kochung nicht lohnt; es müssten denn bei der Ko
chung bebrochener Maischantheile noch andere Veränderungen in
der Maische eintreten, welche dieselbe erforderlich machten,
worüber aber bis nun keine Nachweisungen vorliegen.
Das Gerstenmalz enthält gegen die Menge des noch darin
vorhandenen, durch den Malzungsprocess zur Zuckerbildung schon
vorbereiteten Stärkniehls Ueberschuss an Diastas; es kann ein
ansehnlicher Theil desselben seiner zuckerbildenden Kraft durch
Kochung beraubt werden, oder man kann dem Malze noch eine
bedeutende Menge Stärkmehl (aus Kartoffeln) zusetzen, die Auf
lösung desselben und Zuckerbildung beim Maischprocesse geht
doch gehörig von Statten. Darauf beruht die Anwendung des
Kartoffel-Stärkmehls als Ersatz eines Theils des Gerstenmalzes
zur Biererzeugung.
Der Oberteig, welcher sich hierbei über den Trebern ab
lagert, besteht aus den abgeschiedenen Stärkmehl-Tegumenten,
denen etwas Dextrin oder Stärkekleister anhängt, weshalb sie
von Jodtinctur dunkelblau gefärbt werden; er enthält auch die
Flocken des beim Kochen der Maischantheile geronnenen und
ausgeschiedenen Albumins und das aus dem Kleber abgeschiedene
Pflanzenfibrin.
Ueber die Anzahl der Dickmaischkochungen, so wie über das