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wird; dass das Malzschrot in kaltes oder nur lauwarmes Wasser
ausgeschüttet wird; dass man zum Maischen viel mehr Wasser
anwendet, und dass die Dickmaischen eine längere Zeit gekocht
werden. Das Nichtkochen des Wassers gereicht dem baierischen
Verfahren zum Vortheil; denn dadurch wird, ohne das Product
zu gefährden, Zeit und Holz erspart; das längere Kochen der
Dickmaischen dagegen ist ihm wieder zum Vorwurf zu machen,
weil dadurch ohne einen erweislichen Nutzen wieder mehr Zeit
und Holz aufgewendet wird.
Uebrigens sind dem baierischen Maischverfahren noch die
selben Vorwürfe zu machen, welche bei dem böhmischen bereits
erhoben worden sind; in der kochenden Lautermaische wird mehr
Diastas seiner zuckerbildenden Kraft beraubt, als in einer ge
kochten Dickmaische. Dennoch sind die darnach erzeugten Wür
zen ebenso vergährungsfähig wie die durch Infusion bereiteten;
sie enthalten mithin eben so viel vergährbaren Zucker. — In dem
befolgten Maischverfahren ist deshalb die Vorzüglichkeit der
baierischen Biere kaum zu suchen.
Die englische Braumethode.
Die englische Brau- oder Maischmethode unterscheidet sich
wesentlich von dem in Böhmen und Baiern üblichen Decoctions-
verfahren. In den grossen Londoner Brauereien bedient man sich
dazu sehr zweckmässig construirter Vorrichtungen und Maschinen
beim Maischen, Wasser- und Würzekochen, und weil das Brauen
meist mit so grossen Massen geschieht, dass die blosse Menschen
kraft dabei nicht ausreichen würde, wendet man Dampfkraft
(Dampfmaschinen) dazu an.
Zum Einmaischen dienen grosse, runde, hölzerne oder guss
eiserne Maischgefässe, deren Höhe im Verhältniss zum Durch
messer nur gering ist und worin sich über dem wahren Boden
ein Seiheboden befindet. Im untern Boden sind zwei Oefihungen
vorhanden, die mit Hähnen verschliessbar sind; durch die eine
wird das zum Maischen verwendete heisse Wasser von Unten
nach Oben durch den Seiheboden in den Maischbottich geleitet,
durch die andere Oeffnung wird die Würze in den Unterstock
abgelassen.