Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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pCt. Extractgehalt. 100 Tb trockener Mais liefern im Ganzen 
70 iS wasserfreies, zu Bier benützbares Extract. 
Weil der Mais wegen seiner Härte etwas schwieriger fein 
zu mahlen ist, wendet man das Maischschrot im gewöhnlichen 
gröberen Zustande an; dann aber ist es nothwendig, dasselbe 
beim Maischen über 60° R. bis zum Siedepunkte zu erhitzen, 
um es zur vollständigen Auflösung zu bringen. Dies geschieht 
am Besten , wenn man es beim ersten Dickmaischkochen der 
Maische im Braukessel vor der weiteren Erhitzung zusetzt. 
Aus diesem Verhalten geht hervor, dass es nicht nothwendig 
ist, den Mais Behufs seiner Anwendung zur Biererzeugung zu 
malzen (was bekanntlich eine sehr schwierige Operation ist), 
wenn man dazu eine hinreichende Menge Gerstenmalz anwendet. 
In den Ländern, in welchen der Mais in grösserer Menge culti- 
virt wird, könnte er mit Vortheil zur Biererzeugung verwendet 
werden, was wohl in Amerika und neuerer Zeit in Ungarn schon 
geschieht. Er kann den Weizen dem Gewichte oder dem In- 
haltsmaasse nach ersetzen. 
Reiss mit Gerstenmalz. 
Grobes Reissmehl mit einem gleichen Gewichte Gerstenmalz 
eingemaischt und, wie vorn angezeigt, behandelt, liefert eine 
Würze, die sich bald klärt, angenehm süss schmeckt, blassgelb 
ist und sehr klar, aber langsamer von den Trebern abfliesst. 
Die nassen Treber (Rückstände) vom Reissmehl wägen ebensoviel 
als der Reiss selbst; sie machen die Malztreber etwas klebrig, 
wodurch das Abfliessen der Würze erschwert wird, weshalb, um 
dieses zu befördern, Auflockerungsmittel der Treber nothwendig 
werden. Die Würze reagirt (wie alle Bierwürzen) schwach 
säuerlich und trübt sich beim Erkalten. Die zuletzt abfliesseiule 
Nachwürze zeigte noch 5 pCt. Extractgehalt. 100 fl Reiss, wie 
er im Handel vorkommt, gaben 74 iS wasserfreies Extract. In 
den Reissbau treibenden Ländern könnte daher der Reiss mit 
Vortheil zur Biererzeugung verwendet werden. 
In Betracht des Umstandes, dass die aus Gerstenmalz unter 
Mitanwendung roher Getreidearten erzeugten Biere immer einen 
gewissen herben Geschmack besitzen, der zum Theil jenem der 
aus Luftmalz bereiteten Biere ähnlich ist, und von der durch 
die Erfahrung gerechtfertigten Ansicht ausgehend, dass der eigen-
	        
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