Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (2. Band)

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Bley und Otto Versuche darüber angestellt und ihre dabei ge 
sammelten Erfahrungen bekannt gemacht. Sie haben zu keinem 
praktisch brauchbaren, im Grossen mit Vortheil ausführbaren 
Resultate geführt. 
Ich habe über diesen Gegenstand seit dem Jahre 1834 eben 
falls zahlreiche Versuche im grossem Maassstabe angestellt, und 
da ich dadurch endlich zu praktisch brauchbaren Resultaten ge 
langt bin, so sollen meine hierüber gesammelten Erfahrungen 
und daraus gefolgerten Methoden hier mitgetheilt werden. 
Die Malz-Kartoffelstärkmehl-Bierbrauerei lässt sich ganz mit 
denselben Braugeräthen und bei derselben Brauerei-Einrichtung 
ausführen, wie die Malz- und Malz-Getreide-Bierbrauerei. Das 
Verfahren dabei ist einfach, die Dauer eines Gebräues nicht 
länger als bei der Infusionsmethode und kürzer als bei der ge 
wöhnlichen Decoctionsmethode, die Brennstoffersparniss nicht un 
bedeutend, die Arbeit leicht und gering. 
Das einzige Neue, was dazu unter Umständen nothwendig 
ist, wäre ein besonders, aber einfach construirter Seihebottich 
zum Abziehen der Würze im klaren Zustande von den dabei 
vorhandenen wenigeren Malztrebern. Die Construction dieses Ge- 
räthes wird am gehörigen Orte beschrieben werden. 
Zur Erzeugung eines guten, dem Malzbiere gleichen Biers 
eignet sich blos das aus den Kartoffeln bereits ausgeschiedene 
Stärkmehl und das nach der Thl. I S. 323 beschriebenen Art 
zubereitete Kartoffelmehl. Kartoffeln in Substanz sind, wenn 
auch vorher mit Dampf gekocht (Hermbstädt, Schmidt, 
Leuchs), dazu nicht anwendbar; denn da der unangenehm 
schmeckende Saft der Kartoffeln in diesem Falle grösstentheils 
in denselben verbleibt, so liefern sie ein sehr unangenehm schme 
ckendes, auch leicht sauer werdendes Bier. Aus der damit er 
zeugten Maische lässt sich wegen der starken Anschwellung des 
Zellenstoffes, so wie wegen seiner klebrigen Beschaffenheit selbst 
bei Nachhilfe durch Auflockerung mit Strohhäcksel die Würze 
nur unvollkommen (zur Hälfte) gewinnen; sie fliesst nebstdem 
sehr langsam von den Trebern ab. Bei dem Verfahren nach dem 
Vorschläge Fischers in Frohburg, welcher durch Auswaschen 
entsafteten rohen Kartoffelbrei anwendet, finden ähnliche An 
stände Statt. Noch misslicher steht es mit dem Vorschläge Ziin- 
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