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inermann’s, welcher den Brei roher Kartoffeln, ohne ihn zu
entsaften, dazu anwenden will.
Die Anwendung der Kartoffeln in Form von daraus berei
tetem Mehl oder Stärkmehl zur Biererzeugung bedingt nebst den
bereits genannten noch folgende Vortheile, und zwar:
1) In land- und staatswirthschaftlicher Beziehung
die Ersparung an Ackerboden wegen der grossem Productions-
fähigkeit desselben beim Anbau mit Kartoffeln statt mit Gerste.
Von derselben Ackerfläche mit Kartoffeln bebaut, kann man zwei-
bis dreimal so viel ebenso starkes Bier erzeugen, als beim Anbau
mit Gerste, weshalb bei der Cultur und Verwendung der Kar
toffeln zur Biererzeugung ein beträchtlicher Theil Ackerland in
Ersparung geht und zu anderweitiger Benützung erübrigt.
2) In ökonomischer Beziehung die Ersparnisse an Ge
bäulichkeiten und Raum in den Brauereien, welche die Erzeu
gung einer geringem Menge (der Hälfte) Gerstenmalz mit sich
bringt, wobei angenommen wird, dass die Kosten der Kartoffel
mehl- oder Stärkniehlerzeugung durch die der Malzbereitung com-
pensirt weiden.
3) Die Möglichkeit, das Ka toffel-Stärkmehl oder die ge
trockneten entsafteten Kartoffelschnitte vor ihrem Vermahlen zu
Mehl Jahre lang im unveränderten Zustande auf bewahren und
sich auf diese Art wohlfeile Vorräthe für tlieure Jahre beschaffen
zu können, was mit Gerste nicht in gleichem Grade der Fall
ist &c. &c.
Das Kartoffelmehl wird im lufttrockenen Zustande ange
wendet. Zur Versendung und als Handelsware, so wie zur
längern Aufbewahrung eignet sich blos trockenes Stärkmehl. Bei
der sogleichen Verwendung im Orte der Erzeugung kann jedoch
das nasse Stärkmehl Vorzüge vor dem trockenen haben, weil
man sich die Mühe und die Kosten der Trocknung desselben
erspart. Es scheint auch, dass das nasse Stärkmehl von dem
Diastas des Gerstenmalzes kräftiger angegriffen und schneller in
Gummi und Zucker umgewandelt wird, wozu der aufgequollene
Zustand, indem es sich befindet, beitragen mag.
Für die Anwendung zur Biererzeugung muss das Kartoffel-
Stärkmehl sorgfältiger ausgewaschen, die zur Mehlbereitung be
stimmten dünnen Kartoffelschnitte müssen mit Wasser vollkom
men ausgelaugt werden, um beide von dem Kartoffelsafte und