Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

92 
sichern Erzielung eines guten Erfolges nothwendig sei, gutes, ^ ^ 
gesundes, schweres Getreide zum Malzen zu verwenden. einlei 
Erfahrungen vieler Jahre haben gezeigt, dass Gersten- Gerst 
grünmalz kräftiger wirke als Luft- oder Schweichmalz; es pr 
bedingt eine grössere Vergährungsfähigkeit der Würze, mithin uncl j 
auch eine grössere Ausbeute, weshalb es gegenwärtig schon in ^ f 
den meisten grossem Kartoffelbrennereien erzeugt und angewen- o-eher 
det wird. Es muss dazu natürlich immer auf mehrere Tage voraus ^ ^ 
frisch bereitet werden, was sehr leicht ausführbar ist, und wozu ^ e it ( 
der Malzungsapparat des Herrn Urfus besonders geeignet er- besit2 
scheint. j 
Das lufttrockene Gerstenmalz lässt sich länger aufbewahren ( j en ] 
und wird auf gewöhnlichen Mahlmühlen fein geschroten. Will Stärk 
man es noch vollkommener austrocknen, so darf dies nur bei malz) 
einer massigen Wärme von circa 30° R. geschehen, weil ein bei klein« 
höherer Temperatur gedarrtes Malz eine schwächere Wirkung Stärk 
hat. Solches Malz heisst Schweichmalz und kann auch mit- werd« 
telst Quetschmühlen zerkleinert werden. Das Roggenmalz wurde ¿ ern 
bisher nur als Schweichmalz angewendet und sein Verhalten als verän 
Grünmalz ist noch gar nicht erforscht. Das Hafermalz wird als un( j ( 
Grünmalz und Schweichmalz verwendet. nen 
Schwefeln des Malzes (Imprägniren mit schwefliger Säure) bezal 
soll eine vortheilhafte Wirkung auf die Ausbeuten liefern, und 
sie namhaft vergrössern. Es geschieht beim Schwelchen durch ma j z 
Verbrennen von Schwefel unter den Darrplatten. die « 
Ueber die Menge, in welcher man das Gerstenmalz zum Ein- zwei 
maischen der gekochten Kartoffel anzuwenden hat, sind die ge- sen 
machten Erfahrungen und darnach auch die Ansichten verschie- verst 
den. Während Einige angeben, mit 2 und 3 iS Gerste (im ge- jener 
malzten Zustande) auf 100 iS Kartoffeln ausgelangt zu sein, ver- wofm 
langen Andere, man solle dazu 10 iS Gerste nehmen. Am häu 
tigsten werden auf je 100 iS Kartoffeln 5 iS Gerste (als Malz) Weiz 
oder auch 5 iS Gerstenschweichmalz verwendet und manchmal würz' 
ein Theil des Gerstenmalzes mit Roggenmalz ersetzt. Dr. Gail Haup 
hat in seiner „Beschreibung des Schwär z’schen Dampf brenn- der £ 
apparats“, Trier 1843, bei F. A. Gail, ganz richtig berechnet, erst 
dass ein jeder über die erforderliche Menge stattflndende Mehr- werd 
aufwand von Malz auch mit Mehrkosten verbunden sei, weil der 
aus Gerstenmalz erzeugte Branntwein höher zu stehen kommt, grade
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.