Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Diese Umstände nun bedingen den Vorgang beim Einmai 
schen der Kartoffeln, welcher hier umständlich zuerst im Allge 
meinen besprochen, während dann die Modificationen angezeigt wer 
den sollen, welche dabei eintreten können und an verschiedenen 
Orten auch ausgeführt worden sind , wobei das Verfahren im 
Wesentlichen einerlei ist, ob die Einmaischung unmittelbar im 
Gährbottich (in kleineren Brennereien) oder im Vormaischbottich 
ges chieht. 
Es wird zuerst eine geringe , der Masse der einzumaischen 
den Kartoffeln proportionale Wassermenge von einer Temperatur, 
je nach Umständen, ob die Jahreszeit kälter oder wärmer, von 
20 bis 50° R. in den Einmaischbottich gebracht und in dieses 
Wasser das zum Maischen bestimmte, gehörig zerkleinerte Malz 
schrot eingeteigt, um es mit Wasser zu extrahiren, vorzüglich 
das Diastas aufzulösen, das Stärkmehl aber aufzuquellen und 
dadurch beide zu dem nachfolgenden Processe zweckmässig vor 
zubereiten. Es genügt, wenn hierzu auf je 100 U Kartoffeln 
auch nur 10 ü Wasser angewendet werden. Dies geschieht^ 
sobald man die Kartoffeln im Kochbottich zu Kochen angefangen 
hat. Sind sie gahr gekocht, so werden sie möglichst schnell 
vermahlen und auf irgend eine einfache Art sogleich in den 
Maischbottich zu dem eingeteigten Malzschrot gebracht, und nun 
fortan durchgearbeitet und durchgemaischt, so lange, bis die ganze 
Kartoffelmasse verarbeitet ist. Indem man hierbei das warme 
Einteigwasser in den kühlem Maischbottich ausgiesst, wird 
seine Temperatur um mehrere Grade erniedrigt , und nachdem 
das kühle Malzschrot dazu gebracht worden, findet eine noch wei 
tere Erniedrigung derselben Statt. Durch das Zubringen der noch 
fast siedendheissen zerkleinerten Kartoffelmasse wird nun die 
Temperatur der Maische wieder stufenweise erhöht, und sie steigt 
endlich auf 50 bis 52° R. Es steht völlig in der Macht des 
Brennerei-Dirigenten, diese endliche Temperatur der Kartoffel 
maische zu jedem beliebigen Grade von 48 bis 60° R. zu bringen, 
wobei jedoch nicht zu übersehen ist, dass auch während der 
ganzen Dauer des Einmaischens durch Verdampfung eines Theils 
Wasser aus der Maische eine theilweise Abkühlung derselben 
Statt hat und die gekochten Kartoffeln um so mehr abgekühlt 
in den Maischbottich gelangen, je langsamer das Mahlen dersel 
ben verrichtet wird. Je weniger Wasser zum Einteigen des 
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