1) Maischt man ohne Malzzusatz die gemahlenen Kartoffeln
blos mit etwas warmem Wasser im Maischbottich ein, und
setzt dann erst, wenn die Kartoffelmasse zu einem gleichförmigen
Brei von etwa 52° R. Temperatur verarbeitet ist, das Malzschrot
zu, welches man vorher im Wasser von etwa 50° R. % Stunde
eingeweicht hat.
Hierbei leidet das Diastas des Gerstenmalzes nicht; es wirkt
auf einmal auf die ganze vorhandene Kartoffelmasse ein und es
findet daher keine Verschiedenheit in dem Wirkungsgrade des
selben zu Anfänge und zu Ende des Maischens Statt. Da jedoch
durch den Zusatz der eingeweichten kühlem Schrotmasse die
Temperatur der ganzen Maischmasse erniedrigt wird, so findet
unter Umständen unvollständige Auflösung des Stärkmehls aus
dem angewendeten Malz Statt, und es ist schwierig, die vermah-
lene Kartoffelmasse blos mit Wasser so vollkommen zu verar
beiten , als mit eingeteigtem Malzschrot, welches nicht nur auf
mechanische Weise die vollkommene Vermengung befördert,
sondern auch durch chemische Wirkung die Zertheilung un
terstützt.
2) Wendet man einen b ebroc he ne n Ma lzz usatz an, welches
Verfahren offenbar das rationellste und den sichersten Erfolg
versprechendste ist; denn es werden dadurch die Vorwürfe der
erstem Methoden beseitigt und nur das befolgt, was dem Processe
zum Vorth eile gereicht. Zu dem Behufe wird das Malzschrot in
wenigstens zwei, aber auch in drei und vier Portionen zertheilt,
vor dem Vermahlen der Kartoffeln eine Portion desselben in das
gebrauchte Maischwasser eingeteigt und die sofort zu mahlenden
gekochten Kartoffeln damit eingemaischt. Nun wird das Malz
schrot während dieser Einmaischung in bebrochenen Zeiträumen
und Portionen, und wenn dieselbe vollendet ist, die letzte Por
tion desselben zugesetzt und gut und schnell vermaischt, womit
diese Operation beendigt ist. Es ist dabei nützlich , das zuzu
setzende Malzschrot vorher im Wasser von 50" R. Temperatur
einzuweichen, und um so viel Wasser, als dazu erfordert wird,
in den Maischbottich weniger zu bringen. Theilt man das Malz
in zwei Portionen, so wird die erste Hälfte in dem Maischbottich
eingeteigt, mit den gemahlenen Kartoffeln vermaischt, die zweite
Hälfte des Malzschrotes aber erst nach beendigter Vermahlung
und Einmaischung der Kartoffeln zugesetzt.