Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

105 
tung der Art wurde von dem praktisch erfahrenen Brennerei- 
Dirigenten Hrn. Asch ermann angegeben und im Modell aus 
geführt, welches sich im chemischen Laboratorium an der tech 
nischen Lehranstalt zu Prag befindet. Der Einmaischkasten ist 
ein schmaler, langer Trog, dessen Boden kreisrund ist. In der 
Achse dieses den Boden bildenden Halbcylinders liegt eine 
Welle, woran eine durchbrochene archimedische Schraube von 
nur wenig kleinerem Durchmesser als der Halbcylinder nach der 
ganzen Länge des Kastens festgemacht ist. Diese Welle, von 
welcher ein Wellzapfen durch die Stirnwand des Maischtrogs 
hindurch geht und durch eine Stopfbüchse daselbst gedichtet 
ist, wird von Aussen mittelst einer Kurbel durch Menschen 
kraft, mit einer Riemenscheibe, oder auch durch Zahnräder bei 
Anwendung anderer Triebkräfte bewegt. Das Malzschrot wird 
darin in warmes Wasser eingeteigt und die eben vermahlenen 
gekochten Kartoffeln dazu gebracht, am besten, wenn sie von 
der Quetschmühle selbst hineinfallen, wobei die Maischung durch 
Drehung der Schraube bewirkt wird und die Vermengung des 
Malzschrotes mit den Kartoffeln sehr rasch vor sich geht, 
indem durch diese Vorrichtung die eingemaischten Stoffe sehr 
schnell hin und her geführt und durch einander gearbeitet 
werden. Eine derlei Vorrichtung wurde auch schon früher in 
einer grossen Brennerei ausgeführt; sie wird da durch ein 
Göpelwerk bewegt und erspart Menschenhände. Eine grössere 
Ausbeute als beim gewöhnlichen Maischen hat man aber damit 
nicht erzielt; sie scheint blos eine zweckmässigere Anwen 
dung der Maischkraft und dadurch eine Ersparniss an solcher 
zu gewähren. 
Das gewöhnliche Maischen geschieht durch Menschenhände 
mit dazu geeigneten Maisch hölzern, welche, wenn sie 
die Form eines an dem breiteren Ende ein- bis zweimal 
durchbrochenen Spatels besitzen, Maischkrücken, oder 
wenn sie rechenförmig gestaltet sind, Maischharken 
heissen. 
Das Maischen damit erfordert Kraft, Hebung und einen 
gewissen Tact, damit sich die mehreren, beim Einmaischen um 
den Einmaischbottich herumstehenden und gleichzeitig beschäf 
tigten Arbeiter dabei nicht gegenseitig hinderlich werden. Man 
muss zugleich dahin wirken, dass eine schnelle und gleichför-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.