Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Gelassen durch die fast fortwährende Gegenwart von gährender 
Maische in denselben und weil sich darin immer eine gewisse 
Menge Essigsäure erzeugt, die innere Holzwand bis auf eine 
gewisse Tiefe von Säure durchdrungen, das Holz wegen der 
häufigen Reinigung durch Abreiben so wie wegen des oftmaligen 
Wechsels von Trockenheit und Nässe seine Festigkeit einbüsst. 
weich und moderig wird, und dies nach einigen Jahren einen 
der Art störenden Einfluss auf den Gährungserfolg nimmt, dass 
die Vergährung geringer und demzufolge die Ausbeute kleiner 
ausfällt. G u m b i n n e r trägt daher darauf an, nach etwa vier 
jährigem Gebrauche neue Gährbottiche aufzustellen. Indessen 
da deren Anschaffung, besonders wenn sie von bedeutender Grösse 
sind, immer kostspielig ist, so könnte vielleicht folgendes Ver 
fahren abhelfen. Man lässt nämlich ursprünglich die Gährbottiche 
aus starken, drei Zoll dicken Taufein anfertigen, und wenn man 
bemerkt, dass die Innenwand schon angegriffen und mürbe ge 
worden ist, so nimmt man sie auseinander und lässt die Taufein 
an der Innenseite um '/ 4 bis ’/ 3 Zoll abhobeln, worauf sie wie 
der nach den vorigen Maassen im Lichten zusammengerichtet 
werden. Ein Gleiches hätte mit der Oberfläche des Bodens zu 
geschehen. 
Da die Holzwände dick genug sind, so kann dies wohl ein- 
bis zweimal Statt finden, und es werden die Umänderungskosten 
immer weit weniger betragen, als die Anschaffungskosten ganz neuer 
Gährbottiche. Wie bereits erwähnt worden, hat man auch gussei 
serne so wie Gährkufen von Stein. Bei solchen sind die vorstehenden 
Uebelstände allerdings nicht zu befürchten; allein weil die Maische 
in denselben schneller auskühlt, so muss sie darin wärmer mit 
Hefe gestellt werden. Im Kleinen habe ich einen wegen Schim 
melansatz dumpfig riechenden Gährbottich gereinigt, indem ich 
etwas Weingeist hineingoss und darin abbrennen liess. Offenbar 
ist es hier die Hitze , welche den Schimmel und den Moderge 
ruch zerstört. Auswachsen des Bottichs mit Chlorwasser oder 
Chlorkalkmilch zerstört den Modergeruch ebenfalls vollkommen. 
Seit mehreren Jahren wird in den Branntweinbrennereien 
ein Verfahren angewendet, um die Innenseite der hölzernen 
Gährbottiche mit Harz zu überziehen , das Holz an dieser Seite 
zu dichten, und dadurch der Wirkung seiner Porosität entgegen 
zutreten. Solche Bottiche lassen sich leichter reinigen und es
	        
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