ohne Feuer angestrichen; die folgenden 8 Anstriche werden an
gezündet.
Der Boden der Gährbottiche wird zuletzt, nachdem die
Seitenwände ganz fertig sind, gleichfalls stückweise achtmal
angestrichen und das Harz durch Anzünden des Anstrichs ein
gelassen.
Sobald schon sechs Anstriche geschehen sind, sammelt sich
am Boden stellenweise viel Harz , das von den Wänden abge-
liossen ist. Wo es zu stark ist, kratzt man es mit einem Stück
Blech ab und kittet mit dieser weichen Masse die Astlöcher oder
sonstigen Unebenheiten in der Innenwand des Bottichs aus.
Durch die nachfolgenden zwei Anstriche findet eine vollkommene
Ausgleichung der inneren Fläche Statt, weil die Flamme Alles
ebnet. Von Tag zu Tag wird der Anstrich zäher. Nach eini
gen Tagen ist der Bottich trocken und man kann nun Maische
einfüllen.
Bei dieser Lackirung der Innenwand des Bottichs darf der
Arbeiter nur kleinere Quantitäten Firniss in denselben mitneh
men, damit er vor Beschädigung und die Localität vor Feuers
gefahr gewahrt bleibe.
Das vorstehende Firnissquantum genügt für einen Gährbot-
tichraum von 280 Eimern.
In den folgenden Brenn-Cainpagnen muss der Anstrich der
Gährbottiche in gleicher Art aufgefrischt werden.
Es ist gut, wenn die Gährbottiche mit zweitheiligen Deckeln
versehen werden, um dieselben besonders nach dem Stellen der
Maische mit Hefe bedecken und so die Abkühlung der Maische
hindern zu können; ist die Gährung nach Verlauf mehrerer
Stunden kräftig eingetreten und die Maische dabei gestiegen,
so kann man sie wieder abnehmen.
In grossen Massen geht der Gährprocess immer regelmäs
siger und vollständiger vor sich, als in kleineren, schon aus
dem Grunde, weil der Einfluss der äusseren Wärme und Atmo
sphäre auf grössere Massen ein geringerer ist, daher in kleinen
Massen jener störende Einfluss durch Anwendung einer grös
seren Menge Stellhefe gewältigt werden muss.
Ueber die Frage: ob man die Gährung in offenen oder in
verschlossenen Gelassen vornehmen solle? ist in früherer Zeit
viel verhandelt worden, und ich verweise in dieser Beziehung