weit mehr Hefengenerationen folgen, bevor dadurch die Maische an
liefe bildenden Bestandteilen erschöpft wird, und die Gährung
dauert deshalb länger. Gebraucht man dagegen viel Samen
hefe, so ist eine grössere Masse von Hefe in der Regeneration be
findlich, und es sind weniger Hefengenerationen nothwendig, um
die Würze an hefenbildenden Bestandteilen zu erschöpfen; die
Gährung ist dann in kürzerer Zeit vollendet.
Dieses Verfahren bei der Gährung, je nachdem man mehr
oder weniger Samenhefe anwendet, wird durch die Erfahrung
vollkommen bestätigt, denn unter sonst gleichen Umständen geht
die Gährung weit schneller vor sich, wenn mehr, als wenn we
niger Samenhefe (Stellhefe) zugesetzt wird. Es findet dadurch
auch der Gang der Gährung seine natürliche Erklärung. Die
Hefenbildung bei der Gährung nimmt nämlich in einem zusam
mengesetzten Verhältnisse zu, und damit stehtauch die erfolgende
Attenuation im Einklänge. Wenn z. B. eine Würze von 14 pCt.
Extractgehalt in den ersten 12 Stunden vom Zusatze der Hefe
an gerechnet, nur um 1 % Grad Saccharimeter-Anzeige attenuirt,
so ist die Attenuation in weiteren 12 Stunden nicht ebenfalls
1 '/ 2 Grad, sondern grösser, etwa 4 Grade und in den darauf fol
genden 12 Stunden etwa 8 Grade, zusammen in 36 Stunden 13 %
Grade. Auf diese Erscheinung nimmt nicht nur die zunehmend
gesteigerte Masse von Hefe, welche sich in der Regeneration
befindet, sondern auch das Steigen der Temperatur der Maische
während des Gährungsverlaufes Einfluss, wodurch die Hefenbil
dung beschleunigt wird.
2. In Hinsicht auf die Vollständigkeit der Ver-
gährung. Diese wird nach der Vollständigkeit der Zersetzung
des Zuckers und nach der Menge des daraus gebildeten Alko
hols beurtheilt; beide stehen mit der Menge der neu gebildeten
Hefe im geraden Verhältnisse. Will man demnach eine voll
ständige Vergährung erzielen, so muss sich in der Maische die
dieser entsprechende Menge Hefe bilden können. Es müssen
deshalb die Stoffe, welche zur Hefenbildung nothwendig sind,
entweder in der Maische schon vorhanden sein oder auf geeignete
Art in dieselbe gebracht werden.
Der Erreichung dieses Zieles muss sich die ganze Aufmerk
samkeit des Branntweinbrenners zuwenden. Es scheint nun aus
mehrfachen Erfahrungen hervorzugehen, dass jene Gährungsform