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Im Verfahren bei ihrer Bereitung wird dadurch nichts Anderes per£
geändert, als dass der schnell abgekühlten Kunsthefenmaische nam
die Mutterhefe schon nach etwa 18 Stunden von ihrer Bereitung w j rc
an zugesetzt wird; im Uebrigen bleibt dasselbe ganz gleich.
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Der chemische Process hei der Kimsthefeubereituug.
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Fragt man nach dem chemischen Process, welcher bei der jjef<
Kunsthefenbereitung vor sich geht, und nach der wirklichen Quan- u au
tität Hefe, welche hierbei entsteht, wirksam und scheinbar so i cn
gross ist, so wäre Folgendes hierüber zu bemerken: t |ab€
In der Kunsthefenmaische bildet sich immer durch das län- ( [ en
gere Stehen derselben bei einer günstigen Temperatur von 20 ß rar
bis 35° R. eine gewisse grössere Quantität Milchsäure, daher Hau
die Hefenmaische einen sauren Geschmack annimmt und man der
diesen Vorgang auch in der That das Säuern derselben ge- s j e ^
nannt hat. Die gebildete Milchsäure löst einen Theil hefenbil- n i c hi
dende Bestandtheile aus dem angewendeten Malz und rohem Ge- dj e
treide auf, und erlangt dadurch nicht nur an sich eine grössere mer i,
Vergährungsfähigkeit, sondern theilt diese auch der damit später auS g
gestellten Hauptmaische mit. Die grössere Menge des dadurch
zur Auflösung gebrachten Klebers und der Phosphate, welche ßj er .
mit zur Bildung der neuen Hefe verwendet werden, dürfte hieran d ass
Ursache sein, weil dadurch die Bildung von mehr Hefe, folglich Hilde
auch von mehr Alkohol, die mit einander in Beziehung stehen auS g
ermöglicht wird. Da nun hierbei die Erzeugung einer gewissen schw
Menge Milchsäure Bedingung ist, so dürfte eine Regelung durch ( ,- e ko
Zusatz eines Milchsäureferments von etwas Milch oder
Molken, welcher sich beim Maischprocesse so wirksam auf die . frene
Auflösung des mehligen Korns zeigt, räthlich sein. ver j a
Bis jetzt hatte ich noch nicht Gelegenheit, die Wirkung j^uns
eines solchen Zusatzes zur Kunsthefenmaische zu erproben und j n ^
muss daher Versuche darüber auf eine spätere Zeit verschieben. erreg
Die Zuckerbildung in der Maische wird durch den Zusatz der Hier-
Milch nicht gestört, ja sie scheint dadurch noch befördert zu nur
werden. ste n,
Wird die gehörig zubereitete und abgekühlte Kunsthefen- Dies(
maische mit einer grossen Menge Bierhefe oder Mutterhefe ver- ^ ^
setzt, so kommt sie insbesondere auch deshalb, weil ihre Tem-