Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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indem die Kohlensäurebläschen plötzlich einen Austritt finden 
und platzen, sinkt dieselbe wieder zusammen — Erscheinungen, 
die man im ersten Falle Gährun g mit sich wälzender 
Decke, im letzteren Falle mit steigender und fallen- 
der Decke oder Ebbe und Fluth genannt hat. Eine 
Kunsthefe, welche bei ihrer Auffrischung (Vorbereitung) die letz 
tere Eigenschaft zeigt, überträgt dieses Verhalten in der Regel 
auch auf die Hauptmaische. 
Die Gährung ist unregelmässig, wenn sie folgende abnorme 
Erscheinungen zeigt, als: 
a) Es entsteht eine dicke Decke an der Oberfläche, welche 
während des ganzen Gährungsverlaufes fast ruhig liegt; die Gäh- 
rung der Maische geht unter derselben vor sich und ist immer 
von einem schlechteren Gährungserfolg begleitet. Man nennt sie 
die G ä h r u n g unter der Decke. Ursachen derselben 
sind: fehlerhafter Maischprocess, verbunden mit gehinderter Zucker 
bildung , die Anwendung von schwacher oder von zu wenig 
Hefe, oder zu niedrige Temperatur der gährenden Maische 
und des Gährlocals, zusammen eine zu schwache, unkräftige 
Gährung. 
b) Wird zwar die Anfangs gebildete Decke an mehreren 
Puncten durchbrochen , der Gährungsschaum tritt an denselben 
über die Decke empor, es entstehen gewissermassen viele kleine 
Krater, aus welchen die Schaumblasen, wohl auch mit Heftigkeit 
hervorgetrieben, bis zu einer gewissen Höhe emporgeworfen wer 
den , allein die Decke liegt im Ganzen ruhig oder ist nur 
wenig bewegt. Diese Art Gährung ist etwas kräftiger als die 
vorhergehende , ihr Erfolg aber meistens noch nicht der ge 
wünschte. Man kann sie die G ä h r u n g mit d urclibr oc h e- 
ner Decke nennen. 
c) Bei einer dritten Gährungsform bildet sich gar keine 
Treberdecke; die Gährung ist nicht so kräftig, um durch die 
Heftigkeit der Entwickelung des kohlensauren Gases die Treber 
und den Zellenstoff emporhalten zu können; ein Schaum tritt an 
deren Stelle, der bald in Hefenschaum übergeht. Es ist eine 
Gährung ohne Decke; der Gährungserfolg ist ebenfalls ein 
geringerer. 
Alle diese Erscheinungen treten nur ein bei Maischen, in 
welchen sich noch die Hülsen des angewendeten Schrotes und
	        
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