Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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berechnen im Stande ist, wozu aber auch von Mehreren Tabellen 
geliefert worden sind —, wird dieselbe in den für sie bestimmten 
Gährbottich abgelassen , was voraussetzt, dass in diesem Falle 
das Kühlschiff höher steht als der Gährbottich. Dieses Ablassen 
geschieht durch ein hinreichend (4 bis 5 Zoll) weites Za 
pfenloch , welches sich an der etwas geneigten Seite dieses Ge- 
fässes im Boden desselben befinden muss und mit einem Zapfen 
verschliessbar ist, entweder über untergelegte, hinreichend tiefe 
Rinnen von Holz, oder durch hinreichend (4 bis 5 Zoll) 
weite kupferne Röhren. Bei diesem Ablassen der gekühlten 
dicken Maische in den Gährbottich hat dieselbe je nach Umstän 
den eine Temperatur von 18 bis 22° R., und dabei wird zugleich 
die vorbereitete Bierhefe oder die aufgefrischte (vorbereitete) 
Kunsthefe der Maische zugesetzt. Es ist gut, wenn dies vor 
oder bei dem Einfüllen der Maische in den Gährbottich geschieht, 
weil dann sogleich bei dieser Operation ein vollkommeneres Ver 
mischen der Hefe mit der zu gährenden Maische vor sich geht, 
was mehr Arbeit erfordern würde , wenn man die Hefe erst zu 
setzen wollte, nachdem der Gährbottich mit der Maische schon 
aufgefüllt ist. 
Nachdem die Maische in den Gährbottich abgefiossen, Kühl 
schiff und Hefenkübel mit kaltem Wasser ausgeschweift und diese 
Waschwässer zur Maische gebracht worden sind, lässt man noch 
so viel kaltes Wasser in den Gährbottich nachfliessen, wobei 
man die Maische zur Bewirkung einer gleichmässigen 
Vermischung fortwährend aufrühren lässt, bis der Bot 
tich so weit aufgefüllt ist, dass nur etwa '/ 10 bis wenigstens '/ao 
leerer Oberraum oder Steigraum bleibt , welcher wegen der 
bei der Gährung erfolgenden Ausdehnung der Maische und der 
sich bildenden Decke und des Schaumes durchaus nothwendig 
ist. Dieser,Wasserzusatz geschieht aus zwei Ursachen, und zwar: 
1) um die dicke gekühlte Maische noch hinreichend dünn 
flüssiger zu machen, und 
2) um sie weiter bis zu jener Temperatur abzukühlen, bei 
welcher man sie in Gährung versetzen will, z. B. auf die von 
12 bis 16° R, 
Sobald diese Operation vorgenommen, die Maische, die Hefe 
und das Zukühlwasser im Gährbottich gehörig vermischt sind, 
wird dieselbe in Ruhe belassen und der Gährbottich in diesem
	        
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