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Maische und der Gährungsschaum steigen dabei so wenig, dass
ein Ueberlaufcn über den Rand des Gährbottichs wohl nicht zu
befürchten steht.
Gährung von Malzkartoffel-Stärkmehlwürzen.
Die Gährung der Malz-Stärkmehlwürzen, wozu Kartoffcl-
stärkmehl oder Kartoffelmehl und Grün- oder Schweichmalz
nebst einem geringen Zusatze rohen Getreides angewendet wird,
geschieht ganz auf dieselbe Art wie bei den Getreidewürzen. Es
finden dabei dieselben äusseren Erscheinungen wie bei der Gäh
rung dieser Statt, und der Verlauf und Erfolg derselben wird
auf ganz gleiche Weise beobachtet und beurtheilt. Unter sonst
gleichen Umständen wird dabei gleichviel neue Hefe gebildet,
welche auf dieselbe Art weiter verwendet wird. Die Untergäh-
rung bei niedrigerer Temperatur besonders beim Zusatz von
feinem Malzschrot oder Malzmehl bei der Vorbereitung der
Hefe, bietet hier das bessere Gährungsresultat, dauert aber
längere Zeit.
Braimtweinerzeugung aus Rosskastanien und
Eicheln.
Da wo die Rosskastanien und Eicheln in grösserer Menge
Vorkommen und keine andere Verwendung z. B. als Vieh-, Wild-
und Mastfutter finden, können sie auf Branntwein verarbeitet
werden.
Dazu müssen sie getrocknet, geschält und zu Mehl vermah
len werden.
Das Mehl derselben enthält aber einen eigenen Bitter
stoff’ und Gerbesäure, welche dem Maisehprocesse hinder
lich sind.
Deshalb muss das Mehl dieser Früchte vorerst mit sehr
schwacher Sodalauge, in welche dasselbe eingerührt und damit
einige Zeit digerirt wird, extrahirt und dadurch die genannten
Substanzen aus demselben entfernt werden, worauf das Mehl
noch, nachdem man die Flüssigkeit abgezogen, mit Wasser aus
gewaschen und mit Zusatz von Gerstenmalz kunstmässig ein