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Hierauf abziel ende vergleichende Versuche und Untersuchun
gen werden darüber die wünschenswerthe Aufklärung bieten.
Die Branntwein-Maischhefe ist verschieden von der Bierhefe:
1) Weil sie aus einer ungekochten , letztere aus einer ge
kochten und gehopften Flüssigkeit ausgeschieden wird.
2) Weil sie aus in der Flüssigkeit aufgelöstem Diastas(aus
dem Gerstemnalze), Mucin (aus dem rohen Getreide) und viel
leicht Albumin (aus beiden Materialien) gebildet wird, während
sie bei der Biererzeugung aus Diastas entsteht, welches durch
Kochen der Würze seiner zuckerbildenden Kraft beraubt
worden ist.
3) Ist sie verschieden, je nachdem sie aus ungekochter Ger
stenmalzwürze, Malzgetreidemaische oder Malz-Kartolfelmaische &c.
erhalten wird.
Um diese Verschiedenheiten einzusehen, ist es nur nothwen-
dig, sich zu erinnern, dass eine Lösung von Diastas im Wasser
bald sauer, eine solche des Mucins alkalisch wird. Auch die
Hefe, je nachdem zu deren Bildung blos Diastas oder Mucin,
oder beiderlei Stoffe und diese in verschiedenen Quantitätsver
hältnissen beigetragen haben , erhält hiernach die Eigenschaft,
mehr oder weniger leicht sauer zu werden. Am leichtesten und
am schnellsten sauer wird die Hefe aus ungekochten Gersten
malz- und aus.eben solchen Malzkartoffelwürzen. Am haltbar
sten ist und später sauer wird die Hefe aus Malzgetreide - Mai
schen, zu welchen der geringste Malzzusatz angewendet worden-*-
deshalb ist die aus solchen erzeugte Hefe zur Fabrikation , der
Presshefe und des Hefenpulvers so geeignet.
Die Branntwein-Maischhefe besitzt eine grössere vergährende
Kraft als die Bierhefe , woran wohl auch der Umstand Ursache
sein mag, dass die erstere aus einer Flüssigkeit ausgeschieden
worden, worin zwar die Wirksamkeit des Diastas und Mucins
durch ihre zuckerbildende Wirkung auf das Stärkmehl wohl mo-
dificirt, aber nicht gänzlich vernichtet worden ist, wie dies beim
Kochen solcher Würzen Statt hat.
In Bezug auf die Theorie des Hefenbildungsprocesses und
auf die chemische Mischung der Hefe ist bereits im I. Thl. S.
150 u. w. das Nöthige vorgekommen.