Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

205 
die Essigbilder gebracht und nach beendigter Essigbildung erst 
die Essigsäure aus der sauren Flüssigkeit abdestillirt wird, oder 
erst dann, nachdem die Schwefelsäure mit Kalk neutralisirt und 
im erzeugten Gyps gefällt worden. Unter Umständen kann die 
eine oder die andere Methode den Vorzug verdienen. Die vor 
handene Schwefelsäure sei der Vergährung durchaus nicht hin 
derlich. 
Das Stärkezuckerwasser, insofern es wohlfeil beschafft werden 
kann, lässt sich auch anwenden statt des Zukühlwassers, um die 
gewöhnlichen dicken Maischen damit vollends abzukühlen, aber 
nicht so sehr als mit Wasser zu verdünnen, wodurch es möglich 
wird, nicht nur extract- oder zuckerreiche Maischen für den Ab 
trieb über freiem Feuer zu bereiten, sondern auch die Concen- 
tration der Maischwürze, die nicht von der in der Maische ent 
haltenen Trebermasse, sondern von dem Zucker- (Extract-) Ge 
halte derselben bedingt wird, auf den Culminationspunct zu brin 
gen. Dieses Verfahren ist technischerseits zulässig, weil die Er 
fahrung lehrt, dass die Hefe, welche bei der Gährung der vor 
handenen Branntweinmaische eben entsteht, sogleich zur Vergäh 
rung des zugesetzten Stärkezuckerwassers verwendet wird, so 
dass die Grösse dieses Zusatzes von der Menge Hefe bedingt ist, 
die sich bei der Gährung der Maische neu bilden kann. 
100 ff. eingemaischtes Schrotgemenge können z. B. 8- 10 U 
breiige neu gebildete Hefe liefern, auf je 100 Schrot können 
daher 400 bis 500 fi Stärkezuckerwasser von 20 —30 pCt. Zucker 
gehalt (Saccharimeter-Anzeige) zugesetzt werden. Dieser Zusatz 
geschieht am besten erst dann , wenn die aus mehligen Stoffen 
erzeugte Maische bereits in kräftige Gährung gekommen ist. Der 
daraus erzeugte Branntwein ist weniger fuselig. 
Branntwein-Erzeugung aus Erdbirnen oder Topinarabour 
(Helianthus tuberosus). 
Frische Knollen des Helianthus tuberosus , der Erdbirnen 
enthielten nach den Analysen vonPayen, Poinsot und Ferey 
folgende Bestandtheile:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.