Istrien zu dem Zwecke zugesendet, um damit Versuche über
Branntweinerzeugung aus denselben vorzunehmen.
Das Folgende sind die dabei erhaltenen Resultate. Auf
einem Handreibeisen lassen sich die Knollen meist leicht zer
reiben , doch sind auch einige davon holzig. Der erhaltene
gelbe Brei liefert bei einfacher kräftiger Pressung 72 pCt. Saft
und 28 pCt. Pressrückstände.
Der abgepresste Saft ist sehr trübe, gelb und zeigte im ge
trübten Zustande bei 14" R, Temperatur 22.6, im klar filtrirten
Zustande aber nur 21.4 Grade am Saccharimeter; er ist dem
nach sehr concentrirt.
Der Saft schmeckt nicht süss und besitzt vielmehr einen
intensiv bitteren Nachgeschmack.
Die Presslinge mit dem doppelten Gewicht Wasser angerührt
und wiederholt gepresst geben noch eine Saftmenge, welche auf
die ursprüngliche Concentration reducirt 15.2 Procente desselben
ausmachte, so dass sich hiernach die durch Pressen erhaltene
Saftausbeute im Ganzen auf 72 -f- 15.2 = 87.2 pCt. stellen
würde.
Ob die Presslinge ein brauchbares Viehfutter sind, konnte
nicht ermittelt werden.
Der Saft mit einer genügenden Menge dicker frischer Bier
hefe versetzt zeigte nach dem Hefenzusatze filtrirt, eine Con
centration von 20° am Saccharimeter und vergohr in einem
Locale von 10 — 14° R. Temperatur in 5 Tagen (im Kleinen)
bis 2.2 Grad Saccharimeteranzeige der klar filtrirten Flüs
sigkeit.
Die erfolgte scheinbare Attenuation betrug demnach —
20—2.2 = 17.8" Saccharimeteranzeige, und der daraus berech
nete Alkoholgehalt ergiebt sich mit:
17.8 X 0.435 = 7.743 pCt.
vom Gewichte der gegohrenen Flüssigkeit.
Die zur Vergleichung vorgenommene Destillationsprobe er
gab einen Alkoholgehalt derselben Flüssigkeit von 7.48 pCt. Der
gewonnene Branntwein hatte einen besonders reinen Geruch
und Geschmack, ohne etwas Auffälliges oder einen Fuselgeruch
zu verrathen.
Es wurde auch versucht, die Knollen zu kochen und zu
zerquetschen. Sie nehmen aber dabei keine so weiche Beschaf-