Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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fenheit an, um sich gehörig zerdrücken zu lassen, und das 
Wasser nimmt dabei eine bedeutende Menge Saft aus den 
Knollen auf. 
Um diese Knollen im Grossen mit Vorth eil auf Branntwein 
zu verarbeiten, dürfte es angezeigt sein, dieselben zu feinem 
Brei zu zerreiben , nur die Hälfte dieses Breies auszupressen, 
und mit dem erhaltenen Safte die andere Hälfte des Breies zu 
verdünnen und flüssiger zu machen; die Presslinge aber mit 
Wasser anzurühren und nochmals zu pressen, den erhaltenen 
schwächeren Saft jedoch noch der Maische zuzufügen. 
Aus 100 fö gewaschenen Knollen würden dann mehr als 
90 pCt. Saft zur Gährung gewonnen und über 7 fö absoluter 
Alkohol oder 7 Wiener Maass Branntwein von 50 pCt. Alkohol 
gehalt erhalten werden, was ebensoviel ist, als die besten Kar 
toffeln liefern. 
Ob sich dieses Knollengewächs auch bei uns im Grossen 
mit Vortheil Behufs seiner Anwendung zur Branntweinerzeugung 
cultiviren liesse, müsste erst versucht werden. 
Branntwein-Erzeugung aus Weinmost und aus Wein 
trestern. 
Wenn in schlechten Jahrgängen , schlechteren Lagen oder 
von geringeren Sorten ein Weinmost von so geringem Zuckerge 
halte (Concentration) gewonnen wird, dass man aus demselben 
keinen guten Wein erzeugen kann und ihn auch nicht aufzu 
bessern die Absicht hat, so ist es angezeigt, ihn zur Brannt 
wein-Erzeugung zu verwenden, weil man daraus einen Brannt 
wein von vorzüglicher Qualität gewinnt, den Wein- oder Franz 
branntwein, Cognac, dessen höherer Preis diese Verwendung 
lohnt. Hierzu ist es gerade nicht nothwendig, die Trauben ab 
zubeeren, sondern sie werden sofort durch Treten gemostelt und 
zerdrückt, die Schalen und Kämme dem Moste zugesetzt und 
der ganze Maisch in offenen Gährgefässen der Gährung über 
lassen. Nach beendigter Gährung, deren Fortschritt man durch 
zeitweilige Ermittelung der fortschreitenden scheinbaren Attenua 
tion mittelst des Saccharimeters beobachtet, unterwirft man die 
ganze Maische der Destillation, oder den Wein und die abge- 
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