die Branntweinerzeugung aus denselben ist es aber nicht notli-
wendig, den Saft aus ihnen durch Pressen abzusondern, indem es
genügt, sie möglichst zu zerdrücken, das fleischige Gewebe der
selben zu zerreissen und dadurch den darin eingeschlossenen
Saft bloszulegen. Es ist gut, wenn man die Stiele von densel
ben absondert; die Kerne müssen aber darin verbleiben und
durch Zerstampfen oder Zerdrücken zerkleinert und geöffnet
werden, so dass die in denselben enthaltene Blausäure in das aus
der gegohrenen Maische gewonnene Destillat — den Branntwein —
übergeht. Dieser Gehalt ist es eben, welcher den eigenen Ge
schmack und Geruch erzeugt, die man an diesen Branntwein -
Sorten schätzt.
Zum Vermahlen dieser Früchte sammt Kernen hat man ver
schiedene Vorrichtungen. Eine der einfachsten ist ein nach einem
Kreisbogen gekrümmter Trog, in welchem dieselben mit einem
darüber hin gerollten vertikal gestellten, in der Axe an einer
Stange beweglichen Mühlstein zerdrückt werden.
Nach dem Zerdrücken, Zerquetschen oder Zerstampfen der
selben überlässt man die Maische in dem Gährgefässe in Berüh
rung mit der atmosphärischen Luft der Ruhe, worauf die Gäh-
rung beginnt, und wenn dies geschehen ist, die dicke Masse,
Schalen u. s. w. in die Höhe gehoben wird, während unter der
selben sich der Saft absondert, welcher da fortgährt und je nach
der Temperatur in 8 bis 14 Tagen die Gährung vollendet. Man
kann die Vergährung dieser Maischen durch Zusatz von Hefe
beschleunigen, so wie sie auch bei höherer Temperatur schneller
verläuft. Es ist aber besser, dies nicht zu thun, weil man ein
angenehmer schmeckendes, reineres Product erhält, und wenn
die Gährung bei niedrigerer Temperatur in kühlem Localitäten
geschieht, auch die Bildung von Essigsäure verhindert wird.
Die gegohrene Maische kann man entweder pressen und blos
den dünnen Obst- oder Beerenwein über freiem Feuer destilliren,
oder man destillirt die ganze Maische , die man jedoch vorher
mit etwas Wasser verdünnt, in welchem Falle etwas mehr Brannt
wein erhalten wird. Indess die Ausbeute aus diesen Früchten ist
nicht so gross, als man nach der Concentration ihrer Säfte
schliessen möchte, weil ihre Gehalte an Zucker nicht so bedeu
tend, und dieselben wegen ihres grösseren Gehaltes an Neben-
bestandtheilen keiner so grossen Vergährung fähig sind. Dies