Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Weingeist-Erzeugung aus Sägespänen. 
Braeonnot hat die Entdeckung gemacht, dass wenn man 
feine Holz-Sägespäne mit dem dritten Schwefelsäurehydrat (specif. 
Schwere = 0.79) zusammenbringt und damit imprägnirt, wozu 
70 Gewichtstheile Schwefelsäure auf 100 Gewichtstheile Sägespäne 
nothwendig sind, dass dadurch die Holzfaser derselben vorerst in 
Gummi (Dextringummi) und wenn man nun die schleimig ge 
wordene Masse mit Wasser stark verdünnt und mehrere Stunden 
kocht, dass dieses Gummi weiter in Zucker umgewandelt wird, 
welcher mit dem Dextrinzucker aus Stärkmehl bereitet iden 
tisch ist. 
Auf dieses Verhalten hat man den Vorschlag gegründet, aus 
Holz-Sägespänen Branntwein zu erzeugen, weil das Materiale 
dazu, die Sägespäne wohlfeil zu beschaffen sind, und die Schwe 
felsäure ebenfalls nicht theuer ist. 
Allein der praktischen Ausführung dieses Verfahrens stellen 
sich grosse Schwierigkeiten entgegen. 
Die grosse Menge der dazu erforderlichen Schwefelsäure er 
fordert eine grosse Menge Kalk zur Neutralisirung, dadurch ent 
steht ein grosses Haufwerk, ein sehr voluminöser Niederschlag 
von Gyps, von welchem dann die süsse Flüssigkeit nur unvoll 
kommen und nur in sehr verdünntem Zustande geschieden werden 
kann, so dass ein Einkochen derselben nothwendig wird, um sie 
wieder einigennaassen zu concentriren und dann in Gährung zu 
bringen. 
Diese ¿Jmstände eompliciren und erschweren die Bearbeitung 
derart, dass davon im Grossen kaum ein vortheilhafter Gebrauch 
zu machen sein möchte. 
Die Ermittelung der Vergährungsfähigkeit einer zucker 
haltigen Flüssigkeit. 
Die Ermittelung des Grades der Vergährungsfähigkeit einer 
zuckerhaltigen Flüssigkeit, sie sei welcher Art immer, ist in dop 
pelter Beziehung von grosser Wichtigkeit für den Branntwein 
brenner und zwar; 
1) weil er dadurch erfährt, wie weit eine solche Flüssigkeit
	        
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