Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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nach 48 Stunden sich dann herausstellende Saccharimeter-Anzeige 
wird erhoben und angemerkt. Sie sei z. B. 4 Grad , so ist er 
mittelt, dass die geprüfte Melasse von ursprünglich 20 bis 4 Grade 
Saccharimeter-Anzeige zu vergähren im Stande sei. 
Wenn nun bei der Gährung derselben verdünnten Melasse 
im Grossen dieses Gährungsresultat nicht erzielen wird, so zeigt 
dies an, dass ein Hinderniss obwalten müsse, und der Brenner 
wird dadurch aufgefordert, es aufzusuchen und zu beheben, um 
sich des günstigsten Gährungsresultats erfreuen zu können. 
Die Prüfung der gegohrenen Melassenmaische mit dem Pola 
risations-Saccharimeter wird hierüber nach Anleitung S. 233 den 
sichersten Aufschluss geben. 
Man sieht hieraus, welche Wichtigkeit die zeitweilige Ermitte 
lung der Vergährungsfähigkeit der im Grossen erzeugten Mai 
schen und gährbaren Flüssigkeiten in Bezug auf die sichere Er 
zielung der grösstmöglichen Spiritus-Ausbeute hat, und dass die 
Vornahme derselben, namentlich in grösseren Spiritusfabriken 
niemals unterlassen werden solle. 
Die Gährkainraer. 
In den kleineren, nach der älteren Art eingerichteten Bren 
nereien wird das Maischen, Gähren und Destilliren (Brennen) 
gewöhnlich in einem und demselben dafür hinreichend geräumigen 
Locale vorgenommen. Besser ist es, diese Operationen in abge 
sonderten , mit einander cominunicirenden Localitäten vorzuneh 
men, wobei sich das Vormaischlocale auch öfters vortheilhaft über 
dem Gährlocale anordnen lässt. Die Gährkammer (Gährstube) 
soll mit in hydraulischen Mörtel gelegten, festen Ziegeln — ge 
gen die Mitte zu etwas abschüssig — gepflastert sein, um die 
selben mittelst Wasser und Abreiben mit Besen leicht reinigen 
zu können und der Boden in einen unter der so gebildeten Rinne 
angebrachten bedeckten Canal ausmünden. Sie soll hinreichend 
geräumig sein, um sich darin mit den erforderlichen Ge- 
räthen, auch wenn es nothwendig ist, zwischen den Gährbottichen 
leicht bewegen zu können; sie soll hell und nicht niedrig sein, 
und die Wände müssen rein gehalten, wenigstens alljährlich vor 
Beginn der Brenn-Campagne neu übertüncht werden. Damit ein
	        
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