Balling’s Gahrungschemie. 111.
16
viel Geheimnisskrämerei getrieben. In der Tliat würde ein
haltbarer Lack diese Erfolge verbürgen; allein bis jetzt hat
noch kein solcher auf die Dauer entsprochen, weil sie alle dem
Abreiben und Aufweichen (der Abnützung) unterliegen; es ist
auch wohl kaum möglich, einen solchen dauernd haltba
ren Lack herzustellen. S. 125 wurde Anleitung zum Ueber-
ziehen der Innenwände der Gährbottiche mit Harz gegeben,
welcher Ueberzug aber für jede Campagne erneuert werden muss.
In der neuesten Zeit ist man noch weiter gegangen und hat die
hölzernen Gährbottiche mit dünnem Kupferblech ausgefüttert.
Dies ist allerdings ein radical wirkendes, aber zugleich ein kost
spieliges Mittel; es ist jedoch durch vergleichende Versuche
nicht festgestellt, ob in ihnen die Vergährung der Maischen voll
kommener erfolgt und demgemäss die Branntweinausbeute grösser
ausfällt, als beim Gebrauche blos hölzerner, gut gereinigter Ge-
fässe. Gefässe von Gusseisen würden dem begegnen; allein sie
leiten die Wärme besser ab, was bei Kühlschiffen nützlich, bei
Maisch- und Gährbottichen nachtheilig sein kann.
Von der Reinigung der Destillirgeräthschaft wird bei der
Betrachtung dieser gesprochen werden.