Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Ln vorhergehenden Abschnitte wurde gelehrt, durch geistige 
Gährung eine alkoholhaltige Flüssigkeit oder-Maische zu erzeu 
gen; diese ist aber hierbei nicht unmittelbar Gegenstand der 
Benützung, sondern man hat vielmehr die Absicht, den darin 
enthaltenen Alkohol daraus zu scheiden und in Vermischung mit 
mehr oder weniger Wasser in Form von Branntwein oder 
Weingeist zum Genüsse oder für den Handel zu anderwei 
tigem Gebrauche darzustellen. Diese Abscheidung geschieht 
durch Destillation und gründet sich auf die Flüchtigkeit 
des Alkohols und Wassers beim Sieden der alkoholhaltigen Flüs 
sigkeit — eine Operation, die man insbesondere dasBrenne n, 
den Vorgang den Abtrieb nennt, und wovon dieser Indu 
striezweig den Namen Brennerei oder Branntwein 
brennerei erhalten hat — eine Benennung, die man neuerer 
Zeit bei grösseren Anstalten dieser Art in „W e i n g e i s t fa 
hr i k a t i o n“ umgestaltete und auf die Betriebsanstalten selbst 
ausdehnte. 
Vom Alkohol und seinem Verhalten ist schon im I. Bande 
S. 113 gehandelt worden, weshalb sich hier blos darauf berufen 
wird; es ist aber nothwendig, sich das dort Gesagte in’s Ge 
dächtnis zurückzuführen, um das Folgende verstehen und ge 
hörig auffassen zu können. 
Der Alkohol ist flüchtiger als Wasser und siedet schon bei 
63° R., während das letztere erst bei 80° R. kocht und dabei 
rasch verdampft. Gleichwohl reicht dieser Unterschied im Siede- 
puncte und in der Verdampfbarkeit nicht hin, das Wasser aus 
einem Gemische derselben vollständig abzusondern, sondern immer 
verdampft zugleich mit dem Alkohol eine gewisse Menge Wasser,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.