Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Einheiten. Das gebrauchte Kühlwasser habe 8° R. Temperatur, 
und indem es obiges Wärmequantum aufnimmt, erwärme es sich 
dadurch bis zur Temperatur von 38°, mit welcher es aus dem 
Kühlfasse abüiesst, mithin um 30° R. Obiges Wärmequantum 
von 102000 W. E. muss daher gleich sein der Menge des erfor 
derlichen Kühlwassers = M, multiplicirt mit der Zunahme der 
Temperatur in Graden nach Reaumur, hier =: 30, oder: 
102000 = M X 30, 
woraus die. erforderliche Menge des Kühlwassers: 
M = 
102000 
~ 30 
= 3400 n 
oder = 34 Wiener Eimer, welche stündlich zur Kühlung ver 
wendet werden müssen. Diese Wassermenge ist ungemein gross. 
Es sei dagegen die Temperatur des Kühlwassers im Winter = nur 
2 U R., so ist die Differenz 38 — 2 = 30 Grad, und der Kühl 
wasserbedarf r= -99-9^* — 2833 oder nur 28 Eimer, mit- 
3o 
hin um fast 6 Eimer geringer. Hat man daher ein kälteres 
Kühlwasser zu Gebote, so erspart man an der Menge desselben, 
oder man könnte auch, insofern diese niedrigere Temperatur und 
Wassermenge constant bleibt, ein Schlangenrohr von kleineren 
Dimensionen anwenden. Dasselbe ist der Fall, wenn eine noch 
grössere Menge kaltes Kühlwasser zu Gebote steht, wodurch 
die mittlere Temperatur des Kühlwassers unter 23° R. herabge 
bracht werden kann. Ist die Temperatur des in das Kühlfass 
zuströmenden kalten Wassers = 8° R. und jene des oben abliies- 
senden warmen Wassers = 38° R., so resultirt daraus die be 
merkte mittlere Temperatur von 23° R. In dem oberen Theile 
des Kühlrohrs erfolgt die Verdichtung der Dämpfe, daher wird 
hier am meisten Wärme abgegeben; in dem unteren Theile er 
folgt die Abkühlung der gebildeten Flüssigkeit und wird weniger 
Wärme abgegeben. Deshalb nimmt die Temperatur des Wassers 
im Kühlfass von Unten nach Oben ungleichmässig steigend zu. 
Das Schlangenrohr hat als Kühlgeräthschaft seine Vortheile 
und Nachtheile. 
Zu den Vorth eilen gehören: 
a) Die compendiöse Form, vermöge welcher die ganze Kühl 
vorrichtung nur wenig Raum einnimmt; 
b) der geringe Fall der Röhre in den Windungen, vermöge
	        
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