Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

270 
Gehalt an Fuselöl ist noch so gross, dass sich davon auf dem 
Nachlauf zu Ende des Abtriebes Fettaugen (Oelaugen) bilden, 
welche abgenommen werden können. Aus dem Nachlauf sowohl 
vom Lutter als vom Branntwein lässt sich das Fuselöl am be 
sten gewinnen, besonders wenn der Abtrieb der Schlempe so 
wohl als des Phlegma über die Gebühr fortgesetzt wird. 
Der gewonnene Branntwein muss vollkommen klar sein, er 
darf nicht sauer reagiren, keinen Grünspan enthalten, was mit 
dem bereits genannten Reagens geprüft wird, und er soll den 
erforderlichen Alkoholgehalt besitzen. Den letztem bestimmt 
man mittelst der Branntweinwagen oder Alkoholometer, wovon 
schon im I. Bande S. 117 die Rede war, und später noch um 
ständlicher gehandelt werden wird. 
Berechnung der Branntwein-Ausbeute aus dem Ablaufe. 
Aus dem ermittelten Alkoholgehalte mit Rücksicht auf die 
Menge (absolutes Gewicht oder Inhaltsmaass) des Branntweins 
wird die Ausbeute an Alkohol aus dem verarbeiteten rohen Ma 
teriale berechnet, und kann nun hiernach auch auf den dazu 
verwendeten versteuerten Gährbottichraum bezogen werden. 50 
Metzen Kartoffeln zu 80 E pr. Metzen wurden mit dem Grün 
malze aus 3 Metzen Gerste ä 70 E und 40 E Hefenschrot in 
einem versteuerten Gährbottichraum von 75 Wiener Eimer ein- 
gemaisclit und gegohren. Beim Abtriebe der reifen Maische 
würden 2000 E Lutter von 16 pCt. Alkoholgehalt und beim 
Weinen desselben 660 E Branntwein von 42 pCt. Alkoholgehalt 
(20° der Wiener Branntwein wage = 50 pCt. T ralle s), dann 
340 E Nachlauf von 12 pCt. Alkoholgehalt gewonnen. Der Al 
koholgehalt des Lutters beträgt demnach: 
2000 X 16 
100 
660 X 42 
100 
320 i£, und der des Branntweins: 
277.2 E- 
im Nachlauf des Branntweins: 
_ 340 X 12 _ 
100 
. 40.8 E 
Zusammen im Branntwein und Nachlauf . 318.0 E.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.