Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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rohr herausgetrieben wird und etwas wässerig-alkoholigen Dunst 
mit fortnimmt. Wird der Hut auf die Brennblase erst dann auf 
gesetzt, wenn die Maische dem Kochen bereits nahe ist, so geht 
das Gas mit dem darin vorhandenen Dunst noch heiss in die 
Atmosphäre und der Verlust an Alkohol ist dabei grösser. Ist 
dagegen der Destillirapparat von Anfang an geschlossen und 
muss deshalb das kohlensaure Gas durch die Kühlröhre streichen, 
so wird es sammt dem damit gemengten Dunst abgekühlt und 
dadurch ein Antheil des Dunstes verdichtet und als Flüssigkeit 
niedergeschlagen; der Verlust ist dann viel kleiner. 
3) Der Umstand, dass der ganze innere Hohlraum des 
Destillirapparats nebst der Maische in der Blase mit atmosphä 
rischer Luft gefüllt ist, welche, wenn die Destillation eben be 
ginnt, durch den gebildeten Dampf aus dem Apparate verdrängt, 
mit einer gewissen Heftigkeit aus der unteren Mündung des 
Kühlrohrs hervorbläst. Dieselbe Erscheinung wird von dem ent 
weichenden kohlensauren Gase hervorgebracht. Der Eintritt der 
selben zeigt demnach an, dass die Destillation beginnt und der 
Ablauf des Destillats durch das Kühlrohr bald folgen werde. 
Diese Luft enthält auch etwas Alkoholdunst (nebst Wasser 
dunst) beigemengt. 
4) Wenn während des Abtriebes Unterbrechungen der Art 
eintreten, dass durch vernachlässigtes Zuschüren das Kochen der 
Maische und somit die Destillation aufhört; oder wenn dies bei 
einer neuen Blasenfüllung geschieht, so tritt wieder Luft von 
Aussen durch die untere Mündung des Kühlrohrs zurück in den 
Apparat und wird beim Beginn der Destillation neuerdings her 
ausgetrieben, wodurch der obige Verlust sich vervielfältigt. 
Um diesen Verlusten durch den öfteren Luftwechsel, beson 
ders bei den neueren Apparaten zu begegnen, hat P i s t o r i u s 
an die untere Mündung der Kühlröhre eine eigene Vorrichtung, 
den Verschluss, angesetzt, welche den doppelten Zweck er 
füllen soll: 
a) den bemerkten Luftwechsel zu verhindern, und 
b) auf einfache Weise zu gestatten, durch eine fortwährend 
in dem Ablauf schwimmende Branntweinwage die Grädigkeit des 
selben in jedem Momente des Abtriebs ersehen zu können. 
Diese Vorrichtung ist so allgemein bekannt und verbreitet, 
dass eine nähere Beschreibung ihrer Construction ganz über
	        
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