Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Phlegma statt Maische in der unteren Blase gemacht und da 
durch derselbe nicht nur rectificirt, sondern auch dem möglichen 
Anbrennen beim Einfüllen kalter Maische vorgebeugt werden. 
Ein Rührer in dieser Blase und seine fleissige Handhabung 
mag zur Vermeidung des Anbrennens auch das Seinige bei 
tragen. 
b) Wird dadurch der relative und absolute Alkoholgehalt der 
Maische, die sich in der oberen Blase befindet, erhöht, und be 
wirkt , dass Dampf von höherem Alkoholgehalte in den Kühler 
übergeht und man daher einen Ablauf von grösserem relativen 
Alkoholgehalte gewinnt. 
c) Am zweckmässigsten ist es hierbei allerdings, wenn der 
Brennbetrieb ununterbrochen Tag und Nacht vor sich geht. Da 
dies aber selten geschieht, ist es nützlich , den Brennbetrieb so 
zu leiten, dass man den Abtrieb der Maische nur so weit voll 
endet , bis zuletzt noch die obere Blase halb entgeistet, die 
Maische darin aber siedendheiss zurückbleibt, so dass die noch 
warme Maische aus der oberen Blase in die untere, jene aus 
dem Vorwärmer in die obere Blase abgelassen werden kann, der 
Vorwärmer selbst aber leer bleibt und damit der Betrieb für 
den laufenden Tag unterbrochen, am nächsten Tage aber durch 
Unterzündung der unteren oder Brennblase und durch Füllung 
des Vorwärmers mit frischer Maische fortgesetzt wird. Allerdings 
kühlen dabei die Maischen etwas, aber besonders jene in der 
unteren, die in dem heissen Blasenofen eingemauert ist, nur wenig 
ab, und nach begonnener Feuerung tritt daher das Kochen der 
selben und demnach der Abtrieb sehr bald wieder ein, so dass 
die Unterbrechung der Destillation eigentlich nur gering 
fügig ist. 
d) Wird durch diees Betriebsverfahren am meisten Zeit und 
Brennstoff erspart und ein mehr Alkohol enthaltender Lutter 
gewonnen, weil ein vollständiger Abtrieb täglich nicht Statt fin 
det, folglich kein Nachlauf erzeugt wird und die Maische 
immer siedendheiss vorgewärmt in die untere oder eigentliche 
Brennblase gelangt. 
e) Kann auch der Umstand nicht übergangen werden, dass 
indem die Dämpfe aus der unteren Blase in der oberen Blase 
durch eine Flüssigkeitssäule streichen müssen, sie eine der Höhe 
derselben entsprechende grössere Spannung und dadurch eine 
Balling’s Gälirungschemie. III. ^9 \
	        
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