stillation, hat auch die Dephlegmirung nur eine theilweise ent-
fuselnde Wirkung, und ihre Hauptwirkung ist daher wieder nur
Concentrirung des Destillats.
Anwendung dieser Principien auf die Destillation im
Grossen zur Gewinnung eines reineren, alkoholreicheren
Productes bei einmaliger Destillation unmittelbar aus
der Maische.
Bisher wurde gezeigt, wie bei einem ununterbrochenen De
stillationsbetriebe durch Vorwärmung der Maische mittelst der
gebundenen Wärme der übergehenden Dämpfe und Anwendung
zweier staffelförmig aufgestellter Blasen es dahin gebracht wer
den kann, dass jene Wärme (Brennstoff) fast gänzlich erspart
wird, welche zur Erhitzung der ganzen Maische bis zum Kochen
bei dem einfachen Brennbetriebe aufgewendet werden muss. Es
wurde ferner nachgewiesen, dass noch eine grosse Menge Wärme
bei der Condensation der Lutterdämpfe durch Abgabe an das
Kühlwasser verloren geht, und angedeutet, dass davon noch ein
zweckmässiger Gebrauch gemacht werden könne zur Kectification
des Lutters selbst während des Abtriebs der Maische, wodurch
die abgesonderten Rectificationen desselben, so wie auch
der dazu erforderliche besondere Wärme- und Zeitaufwand gröss-
tentheils erspart werden können.
Vorerst fragt es sich: welcher von diesen Processen, die auf
die Wiederbenützung der Wärme der Lutterdämpfe basiren, zu
erst und welcher zuletzt in Anwendung gebracht werden solle?
und dabei lehrt die Erfahrung, so wie auch eine einfache theo
retische Betrachtung, dass jedenfalls die Rectifica
tion des Lutters der Dephlegmirung der Dämpfe
und Vorwärmung der Maische vorangehen müsse, weil
im ersteren Falle die Dämpfe noch eine gewisse Spannung be
sitzen müssen, welche sie bei der Dephlegmirung durch Abküh
lung verlieren. Es fragt sich ferner: Wie oft soll sowohl die
Rectification als die Déphlegmation wiederholt werden, oder in
welchem Grade sollen beide Statt finden, um ein Destillat von
dem gewünschten Alkoholgehalte zu erzielen? Die Anzahl dieser
Operationen wird nun wieder durch die Quantität Wärme be-