Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

ren kleineren Füllungen geschieht. Es ist dies einerlei, nur dass 
sich dieselben Erscheinungen nach der Anzahl der Füllungen bei 
jeder derselben im kleineren Massstabe wiederholen. Auch auf 
die stattfindenden Wärmeverluste wurde keine Rücksicht genom 
men; sie sind bei jeder Art des Abtriebs vorhanden und aller 
dings geeignet, das Resultat der Rechnung bedeutend zu modifi- 
ciren. Da sie aber überall darauf einwirken, so wird die Ver 
gleichung zwischen den verschiedenen Abtriebsmethoden, ihren 
Vortheilen und Nachtheilen dadurch nicht wesentlich beirrt. 
Auch der verschiedene Alkoholgehalt der Maischen hat keinen 
das Hauptresultat beeinträchtigenden Einfluss; im Gegentheil, je 
grösser der Alkoholgehalt derselben, desto vortheilhafter zeigt 
sich das Ergebniss dieser verbesserten Abtriebsweise. 
Im Vorstehenden war die Rede von Blasen, Recti- 
ficatoren, Vorwärmern, Dephlegmatoren und 
Condensatore n. Es ist nothwendig, über die Grundsätze 
ihrer Construction einzeln das Nöthige zu erörtern und die bis 
her bekannten derlei Vorrichtungen einer kritischen Würdigung 
zu unterziehen, was in Folgendem geschehen soll. 
Die Blasen. 
Bei dem einfachen Brennbetriebe hat man entweder nur 
eine einzige Blase, die Maisch- oder Brennblase, in 
welcher sowohl die Destillation der reifen Maische als auch zeit 
weilig die Rectification des daraus gezogenen Lutters geschieht, 
oder man hat für den letzteren Zweck noch eine zweite kleinere 
Blase mit Ktihlgeräthscliaft, die W e i n b 1 a s e. Beide Blasen 
werden unmittelbar mit freiem Feuer beheitzt und müssen dem 
nach die dazu geeignetste Form besitzen, nämlich für den ihnen 
gegebenen Rauminhalt die grösstmögliche Feuerfläche, vorzüglich 
daher bei der geringsten Höhe den grössten Durchmesser er 
halten ; denn die dem Feuer unmittelbar zugekehrte Bodenfläche 
ist auch die wirksamste Feuerfläche. 
Der Rauminhalt der Blasen muss sich nach der Grösse der 
Füllung richten, und es ist gut, wenn letztere nur 3 / 4 bis höch 
stens 4 | 5 des ersteren beträgt, so dass noch ein hinreichend 
grosser Steigraum erübrigt, um dadurch ein Uebersteigen der 
Balling’s Gährungschcmie. III. 20
	        
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