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Zeitdauer, die sehr gross ist, und die Betriebszeit auf 14 -J- 7.2
— 21.2 Stunden ausdehnen würde.
Nebstdem muss diese ganze Wassermenge von 1600 Pfd.
und jene, welche im Kessel kochendheiss zurückbleibt, bis zum
Sieden erhitzt werden, so dass der Kessel durch Tag und Nacht
geheitzt werden müsste. Für das Kochen der Kartoffeln aber
einen eigenen' Dampfkessel anzulegen und anzuwenden, wäre
wieder kostspieliger.
Die Berücksichtigung aller dieser Umstände zusammenge
nommen hat für derlei dicke oder teigige Maischen zur Anwen
dung der Dampfdestillation geführt, wobei mit einem einzigen
hinreichend grossen Dampfkessel beide Operationen, sowohl das
Kochen der Kartoffeln als das Abtreiben der Maische, bewirkt
werden können.
Die Dampfdestillation.
In Vorstehendem wurde angedeutet, dass man in manchen
Fällen den Destillationsbetrieb mit freiem Feuer zu voreilig
verlassen und die Dampfdestillation, davon ungemeine Vor
theile erwartend, angenommen und eingeführt habe. Sie hat
auch, wie ebenfalls erläutert worden ist, ihre wesentlichen Vor
theile, namentlich in grossen Kartoffel-Branntweinbrennereien,
wo man dicke Maischen erzeugt und neben dem Abtriebe dieser
auch noch die einzumaischenden Kartoffeln in kurzer Zeit zu
dämpfen, so wie auch diese Operationen zu beschleunigen hat.
Ein Anbrennen der Maische kann dabei niemals Statt finden;
auch das Destillat werde, so behauptet man, reiner. In Eng
land dagegen, wo man nicht die teigigen Getreidemaischen sammt
den Hülsen, sondern nur die daraus abgezogenen dünnflüssigen
klaren Würzen der weiteren Verarbeitung, nämlich der Gährung
und Destillation unterzieht, hat man davon bis jetzt noch keinen
Gebrauch gemacht, sondern mit Recht die Destillation mit An
wendung freien Feuers beibehalten, obwohl man hierfür auch
Apparate hat, mit welchen man bei einmaliger Destillation aus
der gegohrenen Würze sogleich Branntwein oder Weingeist zieht.
Dasselbe ist in Frankreich bei der Weindestillation der Fall;
denn bei solchen Flüssigkeiten entfällt die Nothwendigkeit der