Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

b) je mehr Wärme den Blasen zur Compensirung der Wärme 
verluste zuzuführen ist. 
Ebenso sind der Brennstoff-sowohl als der Wasserverbrauch 
nothwendig desto grösser, je mehr Dampf der Kessel zu lie 
fern hat. 
Ferner müssen auch der Rauminhalt der Rectificatoren und 
die wirksamen Flächen der Dephlegmatoren desto grösser 
sein, folglich auch kostspieliger, jemehr sich die Quantität der 
zu dephlegmirenden weingeistigen Dämpfe auf Kosten ihres re 
lativen Alkoholgehaltes vermehrt. 
Im gleichen Verhältnisse damit steht der Wasserverbrauch 
zum Dephlegmiren , und von hier an beginnt nun wieder eine 
neue Kette von nachtheiligen Folgen der Maischvermehrung. 
Je mehr Phlegma nämlich durch die Dephlegmatoren niederge 
schlagen wird, um so viel vermehrt sich das Quantum der täg 
lich der Destillation zu unterwerfenden Flüssigkeit, desto grösser 
müssen daher wieder die Blasen, desto wirksamer der Dampf 
kessel und die Dephlegmatoren sein, desto beträchtlicher wird 
der Brennstoff- und Wasseraufwand u. s. w. 
Dieser so viele Nachtheile herbeiführenden Verdünnung und 
Vermehrung der Maische ist nun bei Gal l’s Dampf-Marienbad- 
Destillir-Apparat vorgebeugt dadurch, dass 
a) Die Destillirblasen bis zur Decke in den Dampfkessel 
eingesenkt sind und daher ein zu compensirender Wärmeverlust 
nur noch durch die Decken Statt finden kann; 
b) die Maische % bis 4 / 5 de* 1 ganzen zur Destillation er 
forderlichen Wärmemenge durch die Wände der Blasen aus 
dem dieselben umgebenden Dampf- und Wasserbad aufnimmt, 
was durch die höhere Temperatur, welche das Wasser im Dampf 
kessel über den Siedepunct nothwendig annehmen muss, begün 
stigt wird, und demnach nur '/ 5 bis Vs so viel Dampf in die 
Maische tritt, als bei der gewöhnlichen Dampfdestillation, und 
zwar bei kleineren Betrieben, bei welchen für den Abtrieb einer 
Blase mehr Zeit gegeben ist, weniger, bei grösseren Betrieben, 
wo der Abtrieb der einzelnen Blasen schneller erfolgen muss 
und demnach der Wärme kürzere Zeit gelassen ist, um durch 
die Blasenwände in die Maische zu dringen, mehr, weil eine 
grössere Portion der zur Destillation nöthigen Wärmemenge in 
Verbindung mit Wasser als Dampf in die Maische treten muss.
	        
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