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Materiale, woraus die Brenngeräthe angefertigt werden.
In Beziehung auf das Materiale, woraus die Brenngeräthe
angefertigt werden, hat man bis jetzt entweder Holz und Me
tall (Kupfer) oder Metall allein und von diesem Kupfer um?
Eisen, dann Messing dazu angewendet.
Dr. Gail hat sich vielfältig bemüht, Brennapparate zu con-
struiren, bei welchen nicht nur die Maischblasen und Vorwärmer,
sondern sogar auch der Dampferzeuger aus hölzernen Wänden,
die Böden und Deckel in den ersteren aber so wie der Ofen
in den letzteren von Kupfer angefertigt wurden. Von dieser
Art waren seine galizischen und rheinlän di sehen Dampf
brennapparate. Weil sich indessen selten ein dazu taugliches,
hinreichend festes Holz findet, so ist er später selbst auf die
Anwendung bloss von Metall hierzu übergegangen und hat erst
in Ungarn wieder an dem dortigen Lärchen bäum holz eine
dazu tauglichere festere Holzart gefunden. Solche hölzerne Ge-
fasse haben den Vorzug grösserer Wohlfeilheit und geringerer
Wärmeableitungsfähigkeit, allein auch wieder den Nachtheil einer
kürzeren Dauer und geringeren Haltbarkeit, indem besonders
die Fugen bald undicht werden. Kasperowsky hatte in Ga
lizien hölzerne Brennblasen von sehr grossen Dimensionen aus
geführt.
Am häufigsten werden die Brennapparate von Kupferblech
mit messingenen Hähnen und Verschraubungen ausgeführt, die
Dampfkessel aber meistens von Eisenblech hergestellt. In der
That ist unter allen Metallen das Kupfer wegen seiner Festig
keit, verbunden mit Geschmeidigkeit, Wohlfeilheit, und weil es
der Abnützung durch die Maische besser als Eisenblech wider
steht, das hierzu geeignetste Metall.
Bei den Dampfhähnen ist es gut, den Wirbel von Roth-
guss zu machen, weil dadurch erfahrungsmässig ein dichterer
Schluss bewirkt wird.
Ueber die Frage: ob der Dampfkessel von Eisen oder
Kupferblech angefertigt werden soll? ist, sobald der Punct der
Anschaffungskosten in Betracht gezogen wird, sehr leicht zu
antworten; denn wenn auch das Kupferblech nur von der halben
Stärke wie das Eisenblech angewendet würde, so kommt ein
kupferner Kessel doch immer viel theurer zu stehen, als ein