Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

379 
beute abhängig, steht damit in gerader Proportion und kann 
daraus sogar im Vorhinein berechnet werden, wozu schon S. 173 
Anleitung gegeben wurde. In England wird von dieser Vorbe 
rechnung der zu erhaltenden Alkoholausbeute nicht nur Seitens 
der Gewerbetreibenden, sondern auch von Seite der den Brenn 
betrieb überwachenden Steuerbehörde schon seit Jahren Gebrauch 
gemacht, um die wirklich erhaltene Ausbeute mit der vorbe- 
reclmeten zu vergleichen, dadurch den Betrieb zu controliren und 
sich des richtigen Steuereinganges zu versichern, welche strenge 
Ueberwachung in England deshalb nothwendig erschien, weil 
dort die Branntweinerzeugung, wie die statistische Uebersieht 
am Ende dieses Abschnittes ausweist, ungemein hoch besteuert, 
die Verlockung zur Umgehung der Steuerentrichtung mithin viel 
grösser ist. 
Vorerst ist hierbei das Vorurtheil zu bekämpfen, welches 
selbst jetzt noch von Manchen gehegt wird, dass nämlich eine 
dünnere Maische vollständiger vergähre, daher eine grössere Al 
koholausbeute bedinge, als eine consistentere (dickere). Um dies 
thun zu können, muss die Erfahrung angeführt werden, dass 
kein Beispiel bekannt ist, wo eine dünne Getreide- oder Kar 
toffelmaische von z. B. 8 pCt. Extractgehalt bis 0 Grad Saccha 
rimeter-Anzeige vergohren wäre. Nehmen wir an, ihre Vergäh- 
rung erfolgte bis = 0 Grad Saccharimeter-Anzeige, so war ihr 
scheinbarer Vergährungsgrad = ^ m - = 1.00 und sie enthielt 
noch 1.498 pCt. vom Gewichte der Würze unzersetztes Extract. 
Dies macht 18.72 pCt. des absoluten Extractgehaltes; denn der 
wirkliche Vergährungsgrad war in diesem Falle nur 
s. V. 
1.00 
0.814. 
q 1.228 
Versuche in England, im Grossen unternommen, haben ge 
zeigt, dass Getreidewürzen von 12.5 pCt. Extractgehalt auch 
noch bis 0 Grad Anzeige am Saccharimeter zu vergähren im 
Stande sind, mithin ihr scheinbarer Vergährungsgrad auch 
= 1.00 ist; aber der wirkliche Vergährungsgrad ist dann nur 
— _LPi!— — 0.811, mithin etwas kleiner. Dies dürfte leicht zu 
1.233 
der Vermuthung oder Meinung führen können, dass in diesem 
Falle die Vergährung in der That eine bedeutend geringere war;
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.