Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Dem Verdienste seine Kronen! Auch in Bezie 
hung auf das Dickmaischen war es zuerst Dr. Gail, welcher, 
nachdem er dasselbe schon mehrere Jahre ausgeübt hatte, später 
(Trier 1835, bei Gail) in einer eigenen Schrift: „Anweisung 
zum Fruchtmaischen mittelst Wasserdampf — ein 
Dickmais chverfahren, welches die Arbeit abkürzend und 
erleichternd, einen zwei bis dreimal grossem Gewinn 
als das gewöhnliche Verfahren darbietet“, nachwies, 
dass das Dickmaischen die ihm vordem zugeschriebenen Nach 
theile nicht in so hohem Grade im Gefolge habe, es daher be 
sonders bei der in Deutschland bestandenen und noch bestehenden 
Gährbottichsteuer zuerst und dringend zur Ausübung empfahl, 
die Vorurtheile gegen dasselbe bekämpfte und Anleitung zur 
Ausführung desselben gab. Seitdem hat es sich immer mehr 
und mehr verbreitet, ist zu einem hohen Grade von Vollkommen 
heit ausgebildet worden und findet sich in allen Brennereien in 
höherem oder niederem Grade in Ausübung. 
Das Dickmaischen ist aber gegenwärtig nicht blos ein 
Fortschritt dieses Gewerbes, wodurch an Maischsteuer er 
spart wird, sondern es ist ein allgemein wichtiger, blei 
bender Fortschritt desselben; denn dadurch ist es möglich 
geworden, eine grössere Masse von Rohstoffen in einem kleineren 
Raume als sonst zu verarbeiten, wodurch an Zeit, an Raum, 
an Geräthen , an Arbeit und an Brennstoff erspart wird. 
Um so mehr muss dasselbe empfohlen werden, als man es gegen 
wärtig schon dahin gebracht hat, ich wiederhole es, aus dem 
verarbeiteten Rohmateriale eine ebenso grosse Ausbeute an Brannt 
wein zu erzielen, als bei der frühem dünnem Einmaischung des 
selben. Und wenn auch die Ausbeute an Branntwein sich in 
diesem Falle etwas geringer stellte, so sind doch die andern dabei 
erzweckten Ersparnisse von solcher Bedeutung , dass sie jenen 
geringen Abgang vielmal aufwägen; denn nicht die Ausbeute aus 
dem verarbeiteten Materiale allein, sondern auch die Ausbeute 
aus dem Maischraume oder, am sichersten , der grössere 
Geldgewinn entscheidet hier, wie Dr. Gail a. a. 0. sehr gut 
nachgewiesen hat. Billig muss man sich daher wundem, wenn 
diesen veralteten Einmaischungsverhältnissen noch manchmal das 
Wort geredet und das Dickmaischen vielleicht aus allzu angst-
	        
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