telt, unter welchen es in grösserer oder geringerer Menge er
zeugt wird. Das in den Getreidearten und namentlich im Kleber
enthaltene fette Oel (im Roggen Oenanthsäure) dürfte wahrschein
lich die nächste Veranlassung zu dessen Bildung sein. Ob die
in den Maischen stets enthaltene Milchsäure darauf einen Einfluss
nimmt, ist nicht ermittelt. Man glaubt beobachtet zu haben,
dass bei Anwendung von viel Soda zur Bereitung der Kunsthefe
der Weingeist fuseliger werde (?).
Ueber die Menge des bei der Gährung gebildeten Fuselöls
sind wir noch in Unkenntniss. Bei der Rectification des Brannt
weins und Weingeistes allerdings kann man mehr davon erhalten,
und neuerer Zeit gewinnt man in den Weingeist-Rectificationsan-
stalten wirklich grössere Mengen Fuselöl, namentlich Kartoffel
fuselöl als Nebenproduct, und sucht es auf verschiedene Weise
zu verwerthen, als: zur Beleuchtung, dann zur Bereitung von
Amyläther (essigsaurem Amyloxyd), welcher wegen seines ana
nasähnlichen Geruches zum Aromatisiren der Bonbons gebraucht
wird, so wie zu Firnissen.
Fuselöl aus Getreidebranutweiu.
Mulder hat dieses Fuselöl untersucht und gezeigt, dass
es aus Oenanthsäure-Aether und einem eigenthümlichen Oel be
stehe, welches letztere von diesem Chemiker Kornöl genannt
worden ist. Wird das rohe Getreide-Fuselöl, welches wegen
seines Kupfergehaltes eine grüne Farbe besitzt, einige Male mit
kohlensaurem Natron destillirt und dann durch Calciumchlorid
entwässert, so wird ein grünlich-gelbes Oel von durchdringendem
Gerüche und scharfem Geschmack gewonnen, welches von koh
lensauren Alkalien nicht verändert wird. Seine specifische Schwere
= 0.885.
Es besteht in 100 Gewichtstheilen aus
C 77.11,
II 11.13,
0 11.76,
wornach Mulder dafür die Formel.
C 60 H 53 0 7
berechnet.
Dieses Oel nun ist die Verbindung des Oenanthsäure-Aethers