Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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giebt deren noch wenige; aber sie werden sich finden, wenn man 
sie sucht, weil sie sich dazu ausbilden werden. Nur dabei kann 
ein Aufblühen der landwirthschaftliehen Gewerbszweige Statt 
finden. 
Ertragsberechnung der Kartoffelbrennereien. 
Die Ertragsberechnung der Branntweinbrennereien muss 
überhaupt eine verschiedene sein, je nachdem man die verarbei 
teten Materialien für bares Geld einkauft oder je nachdem man 
dieselben dazu selbst producirt. Im ersteren Falle entscheidet 
die gewöhnliche kaufmännische Rechnung über Einnahme, Aus 
gabe und Gewinn; im letzteren Falle treten aber Rücksichten 
anderer Art ein. Verarbeitet man Getreide auf Branntwein, 
so ist dasselbe immer eine Waare, welche ihren Markt hat und 
verkauft oder in baares Geld umgesetzt werden kann. Das 
selbsterzeugte verarbeitete Getreide muss daher um den jedes 
maligen Marktpreis der Brennerei aufgerechnet und darnach der 
Geldertrag berechnet werden. Nicht so ist es bei der Ver 
arbeitung der Kartoffeln; diese haben keinen solchen Markt 
wie das Getreide, sie lassen sich nicht gut über sechs Monate 
aufbewahren, vertragen keine weite Verfrachtung wegen des im 
Verhältnisse zu ihrer Ausgiebigkeit zu hohen Frachtlohns, und 
werden Behufs der Branntweinerzeugung meistens in so grossen 
Quantitäten cultivirt, dass sie in dieser Menge auch um 
einen geringen Preis gar nicht an Mann gebracht werden 
können. In diesem Falle kann der Brennereibesitzer die Kar 
toffeln der Brennerei allerdings um einen festgesetzten Preis zu 
rechnen lassen — denn was er dadurch auf der einen Seite ver 
liert, gewinnt er auf der andern —; verständiger scheint es aber 
in diesem Falle, da die Kartoffeln nicht wohl nach einem An- 
bringlichkeits preise in Masse geschätzt werden können 
und die Brennerei demselben Herrn gehört, dieselbe nur als 
eine Kartoffel-Verwerthu ngsanstalt zu betrachten und 
durch die geführte Brennereirechnung blos zu ermitteln, w i e 
hoch der Metzen der verarbeiteten Kartoffeln ver- 
werthet worden ist, wobei man schon zufrieden sein kann, 
wenn man den jeweiligen Verkaufspreis der Kartoffeln in der
	        
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