Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

und dass, was Zweckmässigkeit der Apparaten-Constructionen 
anbelangt, Ungarn durch die Bemühungen des Herrn Dr. Gail 
allen andern Ländern vorangeschritten war. 
Obgleich mannigfache Stoffe zur Branntweinerzeugung ver 
wendet werden, so wird doch die Hauptmasse des Branntweins 
aus mehligen Stoffen, erzeugt. Ueber den Brennereibetrieb in 
der österreichischen Monarchie, dann über die Anzahl und 
Grösse der bestehenden Branntweinbrennereien, im Jahre 1863 
giebt die folgende Tabelle A. Aufschluss, welche der Verfasser 
den Ausweisen über die Ergebnisse der Verzehrungssteuer im 
Verwaltungsjahre 1863 entlehnt hat. 
Indessen erscheint es hierbei vom Interesse, noch einen 
Rückblick auf die Branntwein-Erzeugung in Oesterreich noch in 
der früheren Zeit zu machen. 
Vor dem Jahre 1862 fand nämlich in Oesterreich wie im 
Zollverein und namentlich in Preussen die Bemessung und Er 
hebung der Branntweinsteuer nach Massgabe des benützten Gähr- 
bottichraumes Statt (Maischraumsteuer), nur ausnahmsweise wurde 
eine verhältnissmässig geringe Menge Weingeist, der aus soge 
nannten concentrirten süssen Stoffen erzeugt worden, nach der 
Menge und Grädigkeit des Erzeugnisses versteuert. Vom 1. 
November 1862 an aber wurde für die fabriks- und gewerbs 
mässig betriebenen grösseren Branntweinbrennereien beziehungs 
weise Weingeistfabriken die Art der Bemessung und Erhebung 
der Steuer abgeändert, nach der Menge und Grädigkeit des er 
zeugten Productes eingehoben und zur Ermittelung dieser bei 
den Momente — der Menge und Grädigkeit — eigene amtlich 
cimentirte Controlmessapparate eingeführt. 
Das Jahr 1862 schliesst also gewissermassen mit der Be 
steuerung nach dem Gährbottiehraume in der oben angezeigten 
Richtung ab, und das Jahr 1863 liefert schon die Resultate nach 
der neuen Besteuerungsart. 
Es ist deshalb angezeigt, vorerst auch die Resultate des 
Brennereibetriebs in Oesterreich von den Jahren 1861 und 1862 
ins Auge zu fassen, um sie zur Vergleichung mit den Ergeb 
nissen im Jahre 1863 verwenden zu können. 
An Branntweinbrennereien bestanden nämlich in den Jahren 
1860. 1861. 1862. 
99,596 ... 96,503 . . . 101,658, 
in Oesterreich
	        
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