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Zur Vergleichung können wir nun auf die Ergebnisse des
Brauntweinbrennereibetriebes in Oesterreich im Jahre 1863 über
gehen, wo in den fabriks- und gewerbsmässig betriebenen
Brennereien die Versteuerung des erzeugten Branntweins nach
Menge und Alkoholgehalt bereits eingeführt war.
Anzahl der Brennereien.
Nach dem Ausweise A. befanden sich in den deutschen, sla-
vischen und ungarischen Kronländern der österreichischen Mon
archie im Jahre 1863 97,087 Branntweinbrennereien, wovon
6,313 fabriks- und gewerbsmässig und
90,774 als Nebenbeschäftigung der Landwirtschaft im kleineren
Maassstabe betrieben wurden.
Ausserdem befinden sich im lombard.-venetianischen König
reiche noch 207 Brennereien. Dagegen sind die Branntwein
brennereien in der Militärgränze nicht mit einbezogen, weil
darüber keine Nachweisungen vorliegen.
Gegen das Jahr 1862 hat demnach eine Verminderung des
Brennereibetriebes in der Anzahl der Brennereien Statt gefun
den, indem weniger betrieben wurden:
683 fabriks- und gewerbsmässige, dann
5,254 bäuerliche Brennereien.
Die meisten fabriks- und gewerbsmässig betriebenen Brannt
weinbrennereien befinden sich dermalen in Böhmen, in Galizien,
in Tirol und Vorarlberg, so wie in Ungarn und Siebenbürgen.
Grösse derselben.
Hierüber weiset die Tabelle A. aus, dass wie in den Vor
jahren auch im Jahre 1863 die Mehrzahl (93,684) kleine Brenne
reien waren, die im Verlaufe des Jahres nicht über 100 fl. an
Steuer entrichteten. Diese Brennereien sind es auch meistens,
welche die Steuer noch nach dem Gährbottichraum oder mittelst
Abfindung, d. h. in einem beiderseits festgestellten Pauschalbetrag
zahlen.
Die Mehrzahl der grössten Brennereien befindet sich in
Böhmen, Galizien und Ungarn.
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