Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

1 Ctr. Heu gleichkommen, und dass die Masse der erzeugten 
Schlempe so ziemlich jener der verarbeiteten Maische gleich ist, 
weil, was die eine Destillatiousart vermehrt, die andere wieder 
vermindert. Man erhält also von den mehligen Stoffen ein 
Quantum Schlempe von circa 36.000,000 Eimer, welche im Mittel 
ä 8 Eimer an Futtermaterial eine Menge von 4.500,000 Ctr. Heu 
repräsentiren. Dieses Futtermateriale wird theils an Nutzvieh, 
theils an Mastvieh verfüttert, und hat um so mehr Werth, als 
es meistens zu einer Zeit erhalten wird, wo Grünfutter mangelt. 
In Bezug auf ihren absoluten Gehalt an plastischen Nahrungs 
mitteln ist ihre Ernährungsfähigkeit nicht vermindert worden; 
denn davon wurde den verarbeiteten Rohmaterialien in der Regel 
nichts entzogen. 
Verwendetes Malz. 
Man gebraucht Gersten- und Roggenmalz, auch Hafermalz, 
ersteres als Schweich- und als Grünmalz. Die Anwendung des 
Gerstenmalzes in der letzteren Form bedingt nicht nur eine bes 
sere Zuckerbildung beim Maischprocess, sondern auch eine voll 
ständigere Vergährung und deshalb gegen den Gebrauch des 
Schweich- oder Darrmalzes eine grössere Branntweinausbeute. 
Man erspart dabei ferner noch das Trocknen und Schwelchen 
des Malzes, mithin Arbeit und Brennstoff. Zur Zerkleinerung 
desselben sind Walzenquetschmühlen unbedingt nothwendig. 
Gebrauchte Destillirapparate. 
Die meisten Brennereien werden noch nach alter Art be 
trieben und bedienen sich einer oder zweier Blasen, womit sie 
zuerst Lutter und aus diesem Branntwein erzeugen. Die zu 
sammengesetzten Destillirapparate, welche sich im Gebrauche be 
finden, liefern aus der Maische entweder unmittelbar Branntwein 
oder hochgradigen Weingeist, und werden fortwährend vermehrt. 
Im Gebrauche befanden sich 1863: 2,351 zusammengesetzte und 
04,943 einfache Brenngeräthe, wovon die meisten der erstem nach 
Pistorius und Gail construirt sind. 
Obwohl diese Apparate nach ihren Erfindern benannt wer 
den, so ist ihre Construction in Bezug auf die Grössenverhält
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.