Von der möglichsten Vergährung der Maischwürze ist nebst der
Menge des gebildeten Alkohols auch die der erzeugten Hefe ab
hängig, daher hierbei insbesondere auch dahin zu wirken ist,
eine solche zu erreichen, worüber nur das Saccharimeter ge
nauen Aufschluss giebt.
Zur Erzeugung der Maische können nebst Gerstenmalz
alle übrigen Getreidearten, und zwar im rohen Zustande ver
wendet werden; nur beim Gebrauche von Roggen macht es
einige Schwierigkeiten, die Würze von den Trebern abzuziehen,
wozu indess später noch ein Mittel angegeben werden wird.
Man maischt das Gerstenmalz mit dem Getreideschrot kunst-
mässig ein und wendet dabei die möglich niedrigste Temperatur
an; nach erfolgter Zuckerbildung wird die Würze davon wie
beim Bierbrauen abgezogen, die den Trebern anhängende Würze
mit einem oder zwei Aufgüssen von heissem Wasser gewonnen,
die letztem aber, um sie zu concentriren, statt Wasser zu einer
neuen Maischung verwendet, was einen ununterbrochenen Be
trieb voraussetzt. Die abgetiossene erste Würze muss möglichst
schnell abgekühlt werden, wozu eine der bekannten, nach den
Umständen zulässigen Verfahrungsweisen gewählt werden kann.
Es ist hierbei eben nicht nothwendig, die Würze vollkommen
klar von den Trebern abzuziehen; sie kann immerhin etwas ge
trübt sein, indem dies noch keine so bedeutende Verunreini
gung der Hefe bedingt, als sie bei Erzeugung von dicken
Maischen Statt hat. Die ausgesüssten Treber können sogleich
als Viehfutter verwendet werden. Nach erfolgter Kühlung
wird die erste Würze mit dem Saccharimeter auf ihren Extract-
gehalt geprüft und dieser vorläufig notirt.
Die Gährung derselben kann bei höherer Temperatur mit
Ob er liefe oder bei niedriger Temperatur mit Unterliefe
vorgenommen werden. (Vergleiche S. 190 und 199.) Man
wendet möglichst viel Stellhefe von einer hervorgegangenen
Würzegährung an, und bereitet sie mit Zusatz von 1 bis 2 ®
Malzmehl für je 100 ii eingemaischtes Schrot auf die bekannte
Art mit etwas der abgekühlten Würze vor. Je früher vor ihrer
Anwendung diese Vorbereitung geschieht und je richtiger mau
dabei den Eintritt der Hefenbildungsperiode abwartet, desto
wirksamer ist die Hefe. Die gehörig vorbereitete Stellhefe
wird der gekühlten Hauptwürze zugesetzt und gut eingerührt,