Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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mithin auch grössere Hefenproduction aus derselben bedingt, 
ist S. 68 gezeigt worden, und würde dieses Verfahren daher 
auch der Hefenfabrikation einen wesentlichen Vorschub leisten 
können. 
Die Hefe ist übrigens ein sehr wichtiger Consumtionsartikel; 
grosse Massen davon werden in den Haushaltungen, von den 
Weissbrotbäckern und in der Branntweinbrennerei verbraucht, 
und so wie momentan die Biererzeugung stockt und mithin we 
niger Hefe erzeugt wird, wirkt dies sogleich auf die Bäckerei 
zurück und greift störend in den Betrieb dieses Gewerbes ein. 
Deshalb ist es höchst wünschenswerth, die Bäckerei in Bezug 
auf ihren Hefenbedarf von der Brauerei, wenn auch nicht voll 
ständig, doch für derlei vorkommende Fälle unabhängig zu ma 
chen, und wurden die Mittel dazu bereits vorstehend angegeben. 
Man wird sich von der Hefenconsumtion einen Begriff machen 
können, wenn ihre Erzeugung bei der Bierbrauerei in Betracht 
gezogen wird, da bekannt ist, dass selbst diese den Bedarf noch 
immer nicht deckt. Band 1. Theil 2, S. 553 ist nachgewiesen, 
dass im österreichischen Kaiserstaate jährlich 18.000,000 8 dick 
breiige Bierhefe erzeugt werden. Die Production an Bierhefe 
in Europa kann man auf 150 Millionen Pfund von derselben 
Consistenz veranschlagen. 
Obwohl bei der Weingährung weniger neue Hefe entsteht, 
als bei der Biergährung, nämlich nach einigen im Kleinen aus 
geführten Versuchen nur 0.04 von der Alkoholmenge, so würde 
man bei der Weingährung und vollständigem Benützung der 
dabei abfallenden Weinhefe doch eine Quantität derselben von 
jährlich 343 Mill. Pfund gewinnen können. 
Die grösste Menge Hefe würde man aber als Nebenpro- 
duct bei der Branntwein - Erzeugung zu erhalten vermögen, in 
dem dieser Industriezweig bei möglicher Gewinnung der neu 
gebildeten Hefe in Europa jährlich 514 Mill. Pfund davon 
liefern könnte. Es fehlt uns demnach im Ganzen nicht an Hefe; 
es fehlt uns zur Zeit nur an Methoden, sie auf einfache und 
wohlfeile Weise aus der Branntweinmaische abzusondern, um 
sie zur Verwendung bringen zu können.
	        
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