über freiem Feuer Statt und die Ausbeute an Branntwein aus
dem benützten Gährbottichraume wird grösser. Nebenbei erzielt
man noch Ersparniss an Arbeit, Zeit und Brennstoff. Wie solche
Würzen zu erzeugen sind, so wie von der Benützung des Glatt
wassers zu diesem Zwecke, wird noch später einmal die Bede
sein. Gleicherweise lässt sich die mit Wasser entsprechend ver
dünnte letzte Rübenzucker-Melasse dazu verwenden, welche ihres
üblen Geschmacks wegen als Yersüssungsmittel nicht mehr zu
gebrauchen, und um einen geeigneten Preis zu haben ist. Auch
hievon wird noch später bei der Betrachtung über die Verwen
dung der Rübenzucker-Melasse zur Branntweinerzeugung das
Nöthige Vorkommen.
2. Einmaisehen in (len Vormaischbottichen mit Anwendung
besonderer Kühlung der Maischen.
Da bei einer besonderen Kühlung der Maische ein geringer
Zusatz von Kühl- und Verdünnungswasser zur fertigen und der
Hauptsache nach bereits gekühlten Maische nothwendig ist, so
kann man bei diesem Verfahren
a) dicker einmaischen, und
b) eine grössere Wassermenge zum Einmaischen verwenden,
weil viel weniger davon zum Zukühlen und Verdünnen noth
wendig wird. Deshalb eignet sich dieses Maischverfahren vor
züglich für die Dampfdestillation. Uebrigens kann man dabei
mehrere Methoden befolgen, um diese Maische bis zu der zur
Zuckerbildung geeigneten Temperatur von circa 50 bis 54° R.
zu bringen, und zwar:
1) jene Methode analog dem altern Maischverfahren in drei
Zeiten, wobei das Schrotgemenge in Wasser von 40 bis 50° R.
Temperatur ausgeschüttet, darin eingemaischt und geweicht, und
hierauf durch Zusatz kochenden Wassers bis zur erforderlichen
Temperatur zugebrüht wird.
2) die ähnlich dem Maischverfahren in zwei Zeiten, wobei
das kühlere Schrotgemenge sogleich in Wasser von 58 bis 65° R,
gebracht wird , damit durch Temperatur - Ausgleichung zwischen
beiden die zur Auflösung des mehligen Korns und Zuckerbil
dung erforderliche Temperatur der Maische von 50 — 54° R.
entstehe.