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bis zur erforderlichen Temperatur fortsetzt. In beiden Fällen
ist gleichviel Dampf erforderlich; im letzteren Falle aber kommt
das Schrotgemenge nur kürzere Zeit mit dem einströmenden
siedendheissen Dampfe in Berührung, und wenn dieser ja eine
nachtheilige Wirkung auf die zuckerbildende Wirkung des Diastas
und Mucins in demselben üben sollte, so wird sie dabei viel
kürzer dauernd, schneller vorübergehend, mithin geringer.
Während der Dampfeinströmung muss die Maische unun
terbrochen gerührt werden, um die vom Dampfe an die Maische
abgegebene Wärme in derselben möglichst schnell und gleich
förmig zu vertheilen.
Die zum erforderlichen Grade erhitzte Maische bleibt dann
bedeckt 1 — 2 Stunden zur Vollendung der Zuckerbildung
stehen, worauf mit derselben ebenso verfahren wird, wie bereits
angegeben wurde.
Abkühlung der Branntweinmaische.
Die Abkühlung der Branntweinmaische bis zu der zur
Gährung geeigneten Temperatur geschieht auf zweifache Art,
nämlich vorerst durch künstliche Mittel und Verfahrungsweisen,
und zuletzt durch Zusatz von kaltem Wasser, womit zugleich
eine angemessene Verdünnung der Maische bezweckt wird. Von
diesen beiden Abkühlungen bei dem Einmaischen nach äl
terer Art in den Gährbottichen war schon die Rede.
Beim Einmaischen in den Vormaischbottidien geschieht
die Kühlung der Branntweinmaische im Wesentlichen in derselben
Art, nur dass man vor dem Zusatze des kalten Wassers, welcher
immer erst beim Einfüllen der theilweise gekühlten Maische in
den Gährbottich geschieht, die Abkühlung derselben auf andere
Weise vornimmt.
Hat man zur Winterszeit eine hinreichende Menge Eis oder
Schnee zu Gebote, so kann auch hier diese Kühlung mit den ge
nannten Mitteln geschehen und die so gekühlte Maische hierauf
unmittelbar in die Gährbottiche gebracht werden. Ausserdem
gebraucht man dazu am häufigsten Kühl sch i ffe, so wie eigen-
tliümlich construirte Abkühlungsapparate mit Anwendung
kalten Wassers als mittelbares Kühlmittel.