Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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abgenommen wird, ist er ein für die Branntweinerzeugung werth 
volles Materiale, weil er eine concentrirte Malzwürze enthält, 
obwohl die Menge desselben eben nicht gross ist. 
Der unter dem Seiheboden oder unter den Seiheplatten be 
findliche Unterteig ist durch den Nachguss bereits ausgesüsst 
und deshalb von minderer Nutzbarkeit; auch ist seine Menge 
nicht von Bedeutung. Insofern er noch der Auflösung entgan 
gene Theile des mehligen Korns enthält, würde er vortheilhafter 
bei dem Einmaischen als nach demselben der Maische zugesetzt 
werden müssen. 
Die Treber enthalten wohl noch öfters — besonders von 
schlecht gekeimtem Malze — gröbere Theile des mehligen Korns, 
welche der Auflösung beim Maischen entgangen sind und woran 
hier vorzüglich der Umstand Ursache ist, dass die Zerkleinerung 
des mehligen Korns nicht vollkommen genug erfolgt war, wobei 
oberflächliche Verkleisterung der gröbern Theile eintritt, welche 
die Auflösung derselben hindert. Bei solchem Malze gewährt 
das Dickmaischkochen in der Brauerei einigen Nutzen, d. h. eine 
etwas vollständigere Auflösung des mehligen Korns-, allein der 
selbe steht kaum im Verhältnisse mit dem dazu nothwendigen 
grossem Aufwand. Treber dieser Art sind schwerer und halten 
mehr Würze zurück; insofern wären sie zur Branntweinerzeu 
gung anwendbarer. Da sie jedoch hierzu nothwendig mit Wasser 
verdünnt werden müssten, um eine flüssige Maische zu erzeugen, 
so würde die erzeugte Würze zu verdünnt und daraus nicht nur 
keine genügende Ausbeute zu erwarten sein, sondern bei der 
Besteuerung vom Maischraume sogar der entrichtete Steuerbe 
trug viel höher ausfallen, als sich der Werth des aus demselben 
erzeugten Branntweins stellt. 
Statt der Anwendung der Malztreber in Substanz zur Brannt 
weinerzeugung ist es daher weit besser, die denselben anhängende 
Würze durch Aufguss von kaltem Wasser als sogenanntes Glatt 
wasser zu gewinnen, dieses an Stelle des kalten Wassers zum 
Kühlen und Verdünnen der Maische anzuwenden, und die so 
ausgesüssten Treber als Viehfutter zu gebrauchen, was denn auch 
in der Kegel geschieht. 
Bei der Gährung der Runkelrübenzuckermelasse ist es nütz 
lich, der mit Bierhefe gestellten verdünnten Melasse eine ge 
wisse Menge Malztreber zuzusetzen, weil sie, während der 
Balling’s Gährmigscheniie! III. d. ' ■
	        
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