Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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wein-Maiscliwürzen auf die vortheilhafteste Art zu erzeugen habe, 
um davon allenfalls auch bei uns den entsprechenden Nutzen 
ziehen zu können, was in Folgendem geschehen soll. 
Zur Erzeugung von Branntwein-Maischwürzen eignen sich 
nebst Gerstenmalz vorzüglich nur Weizen , Mais, Gerste und 
Hafer, weniger Roggen , weil dieser immer eine zähflüssige, 
schleimige Würze giebt, die sich schwierig und unvollkommen 
von den Trebern abziehen lässt. In England werden daher hierzu 
von rohen Getreidearten vorzüglich nur W 7 eizen, manchmal Gerste 
und Hafer, aber kein Roggen angewendet, und würde ein Zusatz 
des letzteren nur in kleineren Quantitäten zu audern Maischen 
anzurathen sein, um die bemerkten Uebelstände nicht in zu ho 
hem, hinderndem Grade herbeizuführen. 
Man pflegt hierzu ein geringeres Mengenverhältniss von 
Gerstenmalz, dagegen ein grösseres Verhältnis^ von rohem Ge 
treide anzuwenden, welches fein geschroten sein muss. Das Ein- 
maischen geschieht nach dem Infusionsverfahren, nur mit dem 
Unterschiede, dass man, nachdem das Schrotgemenge etwa % 
Stunde im Wasser von 45° It. geweicht worden ist, nur bis 52 
—54° R. und nicht bis 60° R. Temperatur anbrüht, weil die Er 
fahrung lehrt , dass diese Temperatur für die Auflösung des 
mehligen Korns hinreichend und eine bei niedrigerer Temperatur 
erzeugte Maischwürze einer vollständigem Vergährung fähig ist. 
Auch hier ist ein Zusatz von Phosphorsäure beim Einmaischen 
nützlich, ebenso ein Zusatz von etwas roher, abgerahmter Milch, 
welche die Auflösung des mehligen Korns der verarbeiteten Ge 
treidearten sehr befördert , indem dadurch die Erzeugung von 
etwas Milchsäure bedingt wird, welche zur Auflösung des Klebers 
und dadurch auch des Stärkmehls beiträgt. % bis 1 H Milch 
auf je 100 H des Schrotgemenges dürfte hinreichend sein. 
Sollten sich die Treber zu dicht Zusammenlegen und da 
durch das Abfliessen der Würze erschweren , so hilft ein Zusatz 
von Strohhäcksel oder auch von Haferschrot ab. 
Das Strohhäcksel muss vorher mit Wasser abgebrüht wor 
den sein, damit es sich mit Wasser ansauge und in der Maische 
mit den Trebern gemengt absetze. 
Der Hafer muss dazu mit einer Schrotmühle mittelst can- 
nelirter Walzen geschroten werden, damit die Hülsen ihre Steif-
	        
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