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Die Weinliefe.
Die Weinhefe wird bei dem Processe der Weingährung
unter Mitwirkung eines eigentümlichen stickstoffhaltigen Be-
standtheiles des Weinmostes gebildet und als unlöslich aus der
gährenden Flüssigkeit ausgeschieden.
Die Gährung des Weines geschieht im Herbste zu einer
Zeit, wo die Temperatur der Atmosphäre schon ziemlich niedrig
ist, und verläuft deshalb langsamer. Die gebildete Hefe wird
am Boden der Gefässe abgesetzt; sie ist Unterliefe; die
von selbst erfolgende Weingährung ist eineUnter-
gährung. Es bildet sich zwar an der Oberfläche der gähren
den Flüssigkeit auch eine Schaumdecke, erzeugt durch die Ent
wickelung des kohlensauren Gases, aber dieser Schaum ist keine
Oberhefe, wie Einige glauben; denn er zerfliesst zu Ende der
Gährung wieder, blos einige braune Hefenflocken auf der Ober
fläche des Weines zurücklassend, welche von dem aufsteigenden
kohlensauren Gase an die Oberfläche gehoben worden sind. Die
Weinhefe ist gelbbraun; sie bringt Auflösungen reinen Zuckers
zur vollkommenen Vergährung, wenn genug davon augewendet
worden; sie bringt Mehlteig zum Aufgehen, und eine Bierwürze
bringt sie bei 6 bis 8° R. Temperatur zur Untergährung. Die
durch die Selbstgährung des Weinmostes entstehende Unterliefe
ist das beste Mittel, um im Herbste bei geeigneter Temperatur
Bierwürzen zur Untergährung zu bringen und die dadurch er
zeugte neue Bier-Unterhefe weiter fortzupflanzen und zu ver
wenden, während man sonst dazu die Bier-Unter liefe auf ver
schiedene, oft mühsame Art vom Frühjahre bis zum Herbste auf
bewahrt.
Zur Zeit besitzen wir noch keine chemische Analyse dieser
Hefe. Braconnot hat diejenige Weinhefe, die sich beim La
gern der Weine in Fässern absetzt, untersucht und darin fol
gende Bestandteile gefunden. Sie enthielt: