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2 3 | 3 Drachmen Hopfen (davon kann man abbrechen, wenn
der Wein zu bitter) werden einige Tage lang mit
4 % gutem weissen Wein macerirt und filtrirt. Das
Filtrat giebt man als Madeira.
2) Zur Erzeugung von Champagner.
Bei Weitem der grösste Theil des vielen Champagners, wel
cher in Paris getrunken wird, ist künstlich erzeugt. Man sättigt
zu diesem Behufe guten weissen, mit Zucker versetzten Wein
mittelst eigener Druck - Apparate mit kohlensaurem Gase. Viel
häufiger aber verfährt man nach folgender Vorschrift:
In eine Flasche guten weissen Wein bringt man 1 Unze ge
pulverten Kandiszucker und 1 Quentchen gepulverte Weinstein
säure, worauf man dann noch 1 Quentchen doppelt kohlensaures
Kali zusetzt, die Flasche schnell verkorkt, zubindet und in einen
Keller legt. Dieser Wein wird oft schon nach 2 Stunden als
Champagner getrunken; er wird jedoch besser, wenn man ihn
einige Zeit liegen lässt. Es entsteht dabei Weinstein, welcher
sich als fast unlöslich niederschlägt. Das doppelt kohlensaure
Natron ist dazu nicht so geeignet, weil das hierbei entstehende
weinsteinsaure Natron im Weine aufgelöst bliebe.
3) Gewöhnlichem Weine das Bouquet von Bordeaux zu geben.
Man lasse ein Stückfass gewöhnlichen Wein mit 1 Litre
(0.7 W. Maass) stark mit Himbeeren versetzten Weingeistes und
mit einem Absude von 4 Drachmen florentinischer Veilchenwurzel
in 4 Unzen Wasser gehörig abliegen.
In England bestehen eigene grosse Fabriken, welche sich
mit der Erzeugung künstlicher Weine beschäftigen. Man macht
dort aus Stachelbeeren und Birnen ein Getränk, welches, so
lange es jung ist, von '% der Abnehmer für echten Champagner
getrunken wird. Man fabricirt Xeres- und Portwein und ver
kauft diese als echte Weine.
Den verwendeten Obst- und Beerensäften setzt man ihrer
Armuth an Zucker wegen Malzwürze, Honig öder Zucker, und
nach der Gährung auch Weingeist zu.
Diese Mittheilungen geschehen nun nicht etwa, um zur
Nachahmung aufzufordern, sondern um das weintrinkende Pu
blicum darauf aufmerksam zu machen und es von der Erzeugung
solcher gepantschter Getränke, die für echten Wein ausgegeben
werden, in Kenntniss zu setzen.